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Alternatives Rutenfestabzeichen 2024

21. Mai. 2024, Keine Kommentare
Sehr geehrte Damen und Herren,

das war ja wohl klar. Die Villa Sterkel, der Besitzer dieses Gebäudes und dazu auch noch Mitglied des Fördervereins des Ravensburger Rutenfestes, wird sein Haus aufgrund seines Einflusses und seiner finanziellen Möglichkeiten auf 50.000 Reviers prangen sehen. Herzlichen Glückwunsch zu diesem Griff in die Blutwurscht! Wie schön, wenn man sich selbst feiern kann! Doch Schluss mit der Ironie und Satire. Ein ganz anderes Gebäude hätte es verdient, in diesem Jahr zum ersten und auch zum letzten Male als Festabzeichen zu dienen. Und zwar die VILLA KENGOTT, welche seit 1968 kein einziges Mal als solches erkoren wurde. Stattdessen wird sie seit Februar dieses Jahres völlig unnötiger Weise und aus Geldgier - so jedenfalls sehe ich das persönlich und stehe damit bei weitem nicht alleine - zu Gunsten eines profitablen Prunkbaus abgerissen. Ein Versagen aller Ravensburger Protagonisten. Vom Gemeinderat (der sich zum größten Teil in drei Wochen tatsächlich wieder wählen lassen will) bis zum OB!! Ausführlich hatte ich darüber geschrieben. Und da ich meinen Blog seit nun sieben Wochen nicht mehr betreibe, füge ich den Text aus dem Februar 2024 in Auszügen unten bei.

Die Villa Kengott hat und hatte keine Lobby, hatte keinen dicken fetten, monetären Background, und ganz offensichtlich nicht den kleinsten Zipfel Blutwurscht im Kühlschrank. Nur den Stadtrat Wilfried Krauss, der aber bei der Elite nicht mehr gelitten ist. Die Ravensburger Stadtverwaltung - hier die drei Bürgermeister - hätten bei der Auswahl des Abzeichens einschreiten und sich für die "Villa, die Gott kennt" einsetzen müssen. Immerhin ist Dr. Daniel Rapp Mitglied des RFK-Vorstandes und wohl wieder ziemlich "dicke" mit dem Querdenker (?) von 2020, Dieter Graf. Doch wie 2015, als auch das falsche Rutenfestabzeichen 52.000 Mal auf den Markt kam, weil die Stadt vor der RFK einknickte, so hat sie auch diesmal zu kurz geschaut - auch wenn vor neun Jahren der Fall anders gelagert war.

So hat nun der Ex-Blogger ein "Alternatives Rutenfestabzeichen 2024" gestaltet. Mal sehen, ob er jemanden findet, der es verkaufsfähig gestalten kann. Der Erlös käme den Ravensburger/Altdorfer Wald-Umweltschützern zu Gute, denn der Abriss der Villa Kengott war nicht nur eine Moritat (nicht zu verwechseln mit Moratorium!), sondern auch ein Umweltfrevel.

image.png

Mit freundlichem Gruß,

Stefan Weinert, Ravensburg

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Liebe Mitbürger/innen in und um Ravensburg, (Februar 2024)

Der Abriss der 120 Jahre alten und dennoch "rüstigen Dame" - die Villa Kengott (mit nur einem "n") - braucht von mir nicht noch skandalisiert werden, sondern er ist ein SKANDAL. ... Im Übrigen fand ich bei meiner Recherche das Folgende:

"Allerdings müssen [im Falle eines Abrisses der Villa Kengott] sowohl der Grünbestand als auch die alten Bäume am Hang unangetastet bleiben. Von den 3.000 Quadratmetern, die vom Grundstück dann noch übrigbleiben, darf wiederum nur ein Drittel bebaut werden. ("Schwäbische Zeitung" vom 28. Februar 2023)

Meine Nachforschungen haben leider ergeben, dass die die baden-württembergische Gemeindeordnung zwar die Bildung und Berufung von "Ausschüssen" vor Ort, welche beratende Funktionen haben vorsieht, nicht aber einen "Untersuchungsausschuss" auf kommunaler Ebene. ... Wenn aber Bürger/innen - also Du und ich - im "Ländle" mit bestimmten z.B. Bauangelegenheiten nicht einverstanden sind, können sie leider nicht direkt einen Untersuchungsausschuss fordern. Stattdessen gibt es aber andere Möglichkeiten:

  1. Petitionen: ...

  2. Bürgerbeauftragte: ...

  3. Öffentliche Diskussion und Druck: Bürger/innen können ihre Anliegen öffentlich diskutieren, Medien einschalten und politischen Druck ausüben. Dies kann dazu führen, dass die zuständigen Behörden oder der Landtag selbst Maßnahmen ergreifen.

  4. Wahlentscheidungen: Bei Wahlen - 9. Juni 2024!! - können Bürger ihre Stimme für Parteien abgeben, die ihre A

...

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Vor zwei Tagen erhielt ich eine Reaktion auf diese zwar für mich persönlich demokratisch abgesegnete "Moritat" (eine schaurige Ballade), die aber jedwede Partizipation der Bürger/innen, Einwände und Respekt vor der Geschichte exkludiert. Der Ravensburger Bürger Albert Hagn (90) schreibt:

(Auszüge)
"Am 26. Februar 2024 [gab es in der "Schwäbischen"] einen überlangen, in Kleinigkeiten verliebten Bericht mit der Unterzeile: "Bürgerforum Altstadt greift Stadtverwaltung an". Warum keine Kritik an der nachträglichen Vorlage eines vorliegenden Gutachtens über den Zustand der Villa Kenngott?

Den Hauptschuldigen für die "Vernichtung des stadtbildprägenden Gebäudes" (SZ) sähe das Altstadtforum bei der Stadt Ravensburg, ist zu lesen, "weil diese im Bebauungsplan von 2018 mit einem großzügigen Baufenster eine starke bauliche Verdichtung . . . zugelassen habe."  Was ist ein "Baufenster"? Sie sollten ein "Aktuelles Lexikon" einführen, worin Sie Fachbegriffe erklären.  

Wer ist mit Stadt Ravensburg gemeint: die Verwaltung, der Gemeinderat oder beide Institutionen? Offenbar wurde im Verfahren der Beirat für Städtebau übergangen. Mitglieder, Satzung, Fehler der Verwaltung? Warum kein Lebenszeichen dieses Beirates im vorliegenden Fall? Die "Denkmalschützer" (SZ) fordern bis auf Weiteres ein "Abrissmoratorium" für ähnliche Gebäude. Rechtslage?

Denkmalschützer ist der staatliche Denkmalschutz. Für welche Gebäude sollte das Moratorium gelten? Welchen Gebäuden könnte das gleiche Schicksal drohen wie der Villa Kenngott? Befürchtungen der Schwäbischen Zeitung? Bitte zeigen Sie die sanierte, ausgezeichnete ehemalige Werkshalle im Beznerareal! Das Quartier liegt noch im Abseits, ist für viele Ravensburger terra in cognita. Mir erscheint es verräterisch, mit großer Wohnungsnot den Abbruch der Villa  Kenngott zu rechtfertigen wie Baubürgermeister Bastin.

Neue Wohnungen an der Federburgstrasse werden für die meistens Wohnungsuchenden viel zu teuer sein. Bebauung und Erhaltung sind wichtig, schließen sich aber weitgehend aus. Der Baubürgermeister hält es für bedenklich, eine demokratische Entscheidung, nur eine Gegenstimme, nachträglich in Frage zu stellen. Richtig. Aber man darf auch Bedenken haben, wenn eine demokratische Entscheidung nicht ausreichend vorbesprochen wurde. **)

Vermutlich haftet am Bebauungsplan von 2018 dieser Makel. Vielleicht fragen Sie doch noch Wilfried Krauss, warum er damals den Bebauungsplan ablehnte, und es kommt auf diese Weise mehr Licht in die Angelegenheit."

. . .

Mit freundlichen Grüßen und guten Abend

Albert Hagn


Anmerkung des Bloggers: "Es gab damals nur eine Gegenstimme [Stadtrat Krauss]. Ich finde es bedenklich, wenn demokratische Entscheidungen im Nachhinein infrage gestellt werden, weil sie nicht dem eigenen Bild entsprechen."  ("Schwäbische")

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*) Vermutlich meine Formulierung "Gott kennt die wahren Gründe für den Abriss der Villa Kengott" (Headline) im folgenden Artikel vor einem Monat, ist es zu dieser Verwechselung gekommen.

31. Januar 2024 beim "Informationsdienst Ravensburg"

Der Blogger, obwohl nicht in Ravensburg geboren, kann all jene gut verstehen, die nach dem Abriss der "Villa Kengott" geschockt, betroffen und traumatisiert sind. Immerhin wohnte ich von 1989 bis 1992 mit meiner Familie in in unmittelbarer Nähe der Federburgstrasse (Moshainweg), und bin oft an der alten Villa (sie war damals knapp über 80 Jahre alt) vorbeigegangen. Nun ist sie im Alter von 117 Jahren "gestorben" - nicht freiwillig, sondern es wurde mächtig nahgeholfen (Immobilien-Totschlag).

Die Gründe für den Abriss - so die offizielle Verlautbarung des neuen "Besitzers" - scheinen mir nicht überzeugend und sind maximal nur die eine Seite der zu erwartenden Profit-Münze.

ASBEST wurde 2017/18 gleich 70.000-mal in der damals fast abgefackelten "Marienplatztiefgarage" (MTG) gefunden und dennoch eiskalt weiter saniert. Mit dem Ergebnis, dass sie bis heute ein "Stein des Anstoßes" ist. Damals hätten übrigens viele verstanden, wenn die MTG für immer "dicht gemacht" worden wäre, so wie ich es bereits 2016 gefordert hatte. Die Asbestmaßnahme hat jede Menge an harten Steuereuros gekostet. Aber es hat funktioniert.

Bei der immer noch im Raum stehenden Sanierung der Ravensburger "Räuberhöhle", wird man/frau hundertpro auch Asbest finden und jede Menge Bataillone von Holzwürmern in 11.111.ten Generation seit dem "Schwarzen Veri", oder die Reste von einst verwendeten gesundheitsschädlichen Mittlen, um diese zu vernichten. Dennoch wird man/frau sich von der Sanierung der Burgschenke nicht abhalten lassen.

Wie gesagt - ist die Asbestbeseitigung nicht billig und das mit den Holzwürmern respektive den Resten ihrer einstigen Bekämpfung, auch nicht. Doch es wäre es wert gewesen. Jedenfalls im Sinne der Ravensburger Geschichte und der oberschwäbischen Kultur. Und wozu ein "Bürgerforum", wenn dessen Engagement im Engelchor der Profithaie untergeht!

Denn das, was da jetzt an den Hang mit Beton und Wohnraum für besser Verdienende (!) "imple-zementiert" wird, hat Aussicht auf jede Menge Gewinn für den, der nicht bereit war, in bestehenden Wohnraum - wie es eigentlich von den Regierungen in Bund und Land erwünscht ist und gefordert wird - zu investieren, damit anschließend saniert werden kann. Und warum hat die Ravensburger Stadtverwaltung hier nicht interveniert und ggf. auch investiert.

Das jedenfalls sind - einschließlich der Headline - meine ganz persönlichen Vermutungen und meine Meinung.

Stefan Weinert, Ravensburg

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Meinung oder Maulkorb?

18. Mai. 2024, Keine Kommentare
Sehr geehrte Frau Sahra Wagenknecht,

auch in meiner Stadt sind in diesen Tagen Plakate des BSW zur kommenden Europawahl am 9. Juni zu sehen. Sie alle tragen Ihr Porträt und den kurzen Fragesatz: MEINUNG ODER MAULKORB? Als engagierter und wacher Demokrat mache ich mir natürlich Gedanken über das, was grundsätzlich auf Wahlplakaten aller Farben steht. man/frau soll es ja ernst nehmen, was Politiker/innen und/oder ihre Parteien (P & P) da verlautbaren lassen. Wenn es aber mit der Arbeit der zurückliegenden vier oder fünf Jahre nichts oder rein gar nichts mit dem, was P & P getan oder eben nicht getan haben zu tun hat, dann sind gewisse Aussagen korrektur- oder ergänzungsbedürftig. So geschah es in diesen Tagen mit den CDU-Plakaten, die - den Fakten entsprechend - sauber und ohne Schmierereien und Beschimpfungen von Gegnern der CDU "ergänzt" wurden.
image.png
https://www.fuldaerzeitung.de/politik-und-wirtschaft/eurpawahl-news-bsw-sahra-wagenknecht-corona-migrationspolitik-landtagswahlen-sachsen-zr-93073218.html

Zu Ihrem oben zitierten Wahlspruch muss ich folgendes bemerken. Mit anderen Worten, das ab hier geschriebene ist meine von Ihnen so propagiert "Meinung".

Der Wahlspruch ist im wahrsten Sinne des Wortes plakativ, weil unscharf und ungenau und er ist daher höchst gefährlich. Das Implikat Ihres Plakates ist: Mit uns, dem BSW, kannst und darfst du deine Meinung sagen - ohne dass du anschließend sanktioniert wirst; denn einen vorherigen Maulkorb (Sprechverbot) erteilen WIR DIR nicht!! Es lädt alle Bürger/innen zwischen Flensburg und Freiburg, zwischen Dortmund und Dresden ein, das auszusprechen, was sie denken. Alle dürfen ihre Meinung äußern!

Denn der große Fehler Ihres sicher gut gemeinten Wahl-Frage-Slogans ist die - von Ihnen vielleicht bei dem Leser und Wähler vorausgesetzte - fehlende Begrenzung der Meinung, welche die demokratische geäußerte und gelebte Freiheit nun einmal hat. Sie mögen es für Haarspalterei oder Erbsenzählen halten. Aber der entscheidende fehlende Zusatz "gemäß Grundgesetz" (oder ähnlich formuliert) und das anführende Adjektiv "freie" auf ihrem sonst ansehnlichen Plakat, ist dort leider nicht zu finden! Und weil es dort nicht steht, könnten sich meinem Empfinden nach, die radikalsten Rechten, die faschistischsten Faschisten, aber auch die Antifa und die autonome Szene, die Antisemiten und Israelhasser, die homophoben und Lästerer über Minderheiten - auf ihr Wahlplakat berufen. Das sind weder dünne Haare noch kleine Erbsen.

Ich will Ihnen nicht unterstellen, dass Sie mit Ihrem verkürzten Wahlslogan auf Tuchfühlung mit Fischernetz Richtung AfD gehen. Aber es gibt genug Kräfte im Lande, welche Ihnen das unterstellen. Vielleicht sollten Sie bzw. das BSW die Plakate mit einem entsprechenden Aufkleber versehen, denn in diesem Falle werden es andere und ihre "Gegner" nicht tun.

Ich wünsche Ihnen ein Frohes Pfingstfest, viel Erfolg und mit guten Grüßen,

Stefan Weinert, Ravensburg

Brot und Wein

17. Mai. 2024, Keine Kommentare
Korrigierte Fassung:
Brief an den Ravensburger Gemeinderat, die Ravensburger Stadtverwaltung, die drei Ravensburger Bürgermeister  und das Orga-Team "Brot und Wein"

Aufgrund einer Ergänzung und einer notwendigen Korrektur, musste der Text geändert werden. Sorry.

Sehr geehrte Damen und Herren,

als ich gerade in der "Schwäbischen Zeitung" online den Aufmacher "Brot und Wein auf dem Gespinstmarkt" las, musste ich spontan an eine Art öffentlichen "Abendmahlfeier" aller Nationen denken. Das mag auch an meiner pastoralen Vergangenheit liegen - aber nicht nur. Denn das Syntagma "Brot und Wein" steht nun mal offiziell für das christliche Abendmahl. Und es erinnert zudem an die "Hochzeit von Kanaan".

Doch weit gefehlt. Es geht hier um ein weiteres säkuläres viertägiges Nobel-Event mit viel teurem Wein ("edle Tropfen") und wenig wirklichem Brot. Im Artikel selbst fällt kein einziges Mal dieses Wort, stattdessen "Snacks" und "Leckereien", was alles Mögliche bedeuten kann. Dazu das volle Programm a la "Ravensburg schlemmt", wie wir es auch von anderen Veranstaltungen kennen. Fehlt nur noch die vorgeschrieben Kleiderordnung like "Presseball" oder ähnlich.

Was mich regelrecht ärgert ist die vorübergehende Implementierung der "Bar 2.0" hinter dem roten Rathaus. Stattdessen wäre der über die Kirchstrasse, die gleich nebenan liegt, hinaus beliebte "RIVA-Spritz" - als Ergänzung zu dem ansonsten vollständigen Angebot auf dem Gespinstmarkt angesagt; entweder direkt an der Frauenkirche oder mit einem Stand auf dem "Gespinstmarkt". Dieses Vorhaben und Angebot des "Wer wird Millionär"- Wirtes aber wurde von dem Organisationsteam "Brot und Wein" kategorisch abgelehnt worüber selbst die Stadtverwaltung erstaunt gewesen sein soll. So gibt es nach meinen Informationen auf dem Gespinstmarkt selbst, keinen einzigen Vertreter der Ravensburger Gastronomie - alle Weinangebote kommen aus der Bodenseeregion.

Für mich ist dieses Edel-Event - sei es vom Namen her oder wegen seines Inhaltes - makaber und dekadent. Froh sei jeder, der nicht dabei sein muss, um dem Niedergang der Ravensburger Gesellschaft bei "Brot und Wein" zu zelebrieren. Da bin ich nun gespannt, ob in der morgigen Ausgabe "Schwäbische" im "Impuls zum Pfingstfest" darüber etwas zu lesen ist, ob nämlich das "Gründungsfest der christlichen Kirche" ebenso "beliebt" ist, wie das wie das Weinfest.

Stefan Weinert, Ravensburg

Flappach und das Wetter

16. Mai. 2024, Keine Kommentare
Nachrichtlich: Gemeinderat, Bürgermeister, Presse, andere

Sehr geehrter Herr Hartmann,

auch mich hat es gewundert, dass das "Fläpple" in den zurückliegenden Tagen trotz vorsommerlichen Wetters nicht geöffnet hatte. Mehr noch aber war ich verwundert (so wie ja auch Sie) über die eklatante Diskrepanz zwischen den offiziellen Wettervorhersagen (Regen, feucht, kühl) und dem dann tatsächlichen blauen Himmel mit Sonnenschein und sehr gut erträglichen Luft-Temperaturen. So auch für heute!

Als ich in den 1990er Jahren noch relativ "neu" in Ravensburg war sagte mir jemand, für unsere hiesige Region sei es ratsamer und besser, dem Schweizer Wetterbericht "zu glauben". Und wenn ich aktuell da nach schaue, sieht es für die nächsten Tage gar nicht so schlecht aus.
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https://www.wetteronline.ch/wettertrend/bodensee

Unabhängig davon verstehe ich zwei/drei von Ihnen geäußerte Dinge nicht.

a) man/frau sollte es doch den einzelnen Bürger/Schüler/Kinder überlassen, ob sie bei Sonne pur oder begrenztem Wetter Baden wollen. Außerdem ist ein Besuch im Flappachbad auch zu einem reinen "Sonnenbaden" - unabhängig von der Wassertemperatur - sehr gut geeignet. Nicht jede Familie hat einen Eigenheim mit großem Rasen. Abgesehen davon sollte es man/frau auch den Obergenannten überlassen, ob sie bei +14, +16, oder erst ab + 19 Grad in den See steigen. Ich finde, dass die Ravensburger Stadtverwaltung hier eine Art "Bade-Diktatur" ausübt, was ihr aber nicht zusteht.

b) Verstehen kann ich auch nicht, warum es zwei Tage "Vorlaufzeit" braucht zwischen der Erkenntnis, das Bad könne nun geöffnet werden und der tatsächlichen Öffnung. In 48 Stunden kann wettermäßig viel passieren und mit einem aufziehenden aber vorrübergehenden "Unwetter" muss in Sommerzeiten immer gerechnet werden. Es ist doch in den zwei zurückliegenden Wochen genug Zeit gewesen alles vorzubereiten und in Wartestellung zu bringen, um innerhalb von 12 bis 18 (und nicht 48) Stunden, das Bad zu öffnen, bzw. ist es üblich, einen festen Termin für die Eröffnung zu fixieren - egal wie dann das Wetter ist und es wie gesagt jedem zu überlassen, ob er/sie/es ins "Fläpple" geht oder nicht. Auch das gehört zur Demokratie.

c) Wenn es aber andere interne Gründe und problem gibt, sollten sie für den Bürger transparent geäußert werden. Aufgrund der Widersinnigkeit von a) und b) - so sehe ich das jedenfalls - ist davon auszugehen, dass es interne Probleme gibt. Aus Gesprächen in der Vergangenheit ist mir bekannt, dass ich damit keinesfalls alleine stehe. Gibt es juristische Gründe, Gründe der fehlenden Sicherheit oder ist es ein Mitarbeiterproblem?

Sehr geehrter Herr Hartmann, ich möchte keine schriftliche Antwort auf meine Mail, schon gar nicht eine mit Allgemeinplätzen. Vielmehr ist meine Bitte, das Flappach spätestens ab Samstag, 18. Mai 2024 für alle zu öffnen, und es jedem zu überlassen, ob er - sie - es von diesem öffentlichen Angebot Gebrauch macht oder zu hause bleibt. Danke!

Mit freundlichen Grüßen,

Stefan Weinert, Ravensburg-Nord

CDU-Plakate und "Ergänzung"

14. Mai. 2024, Keine Kommentare
Liebe Teilnehmer und Mitwirkende der "Baumbesetzung Ravensburg",

Verteiler: Bcc

ich gehe davon aus, dass es niemand von euch war respektive es zu verantworten hat, dass dem Wahlslogan der CDU für die bevorstehenden Tripple-Wahlen (Kommunal, Kreis, Europa) "Miteinander. Zukunft. Machen." in Ravensburg das rote "Kaputt." hinzugefügt wurde. Das beteuert ihr ja auch.

Wenn ihr in eurer Pressemitteilung (PM) schreibt: "Der Slogan „Miteinander. Zukunft. Kaputt. Machen.“, der nun an mehreren Straßenzügen prangert, sei „zutreffend für die Politik der Unionsparteien, die entgegen christlicher Werte, eigenen Wohlstand und Wachstum, auf Kosten zukünftiger Generationen und den Lebensgrundlagen der Menschen im Globalen Süden erkauft," ist das eure persönliche Meinung über die Politik der CDU. Und diese Meinung öffentlich zu vertreten, ist euch nach dem GG ohne Sanktionen garantiert. Ich persönlich sehe tatsächlich auch gute Seiten bei der CDU - aber das ist meine persönliche freie Meinung, und ihr habt zurecht die eurige - und darum geht's!

Unter dieser Prämisse und gesehen in diesem Kontext, ist an der zuvor in eurer PM gemachten Verlautbarung "solidarisiert sich die Waldbesetzung bei Vogt/Grund ausdrücklich mit den „Plakat-Korrekturen“, die Unbekannte an CDU-Wahlplakaten im Ravensburger Stadtgebiet vorgenommen haben," nicht das auszusetzen, was man euch von medialer und politischer Seite implizit unterstellt.

Mir ist in den letzten Monaten bis heute aufgefallen, dass Kritik an der bestehenden Demokratie in der BRD oft mit Totschlagargumenten von Seiten der Politik und auch der Presse verteufelt werden. Nach dem Motte, man/frau solle doch mal nach Russland, den Iran oder die Türkei gehen. Aktuell in Ravensburg war es Frau Strack-Zimmermann. Wobei man/frau unterscheiden muss zwischen denen, die diese Demokratie grundsätzlich abschaffen wollen (Reichsbürger, AfD, Teile der Querdenker, dieBasis ...) und jenen, wie eben euch, viele meiner und unserer Bekannten und auch ich selbst, welche die Demokratie in der BRD nicht missen wollen, sie aber für von den Wurzeln her als reformbedürftig erachten. Leider werden beide Gruppierungen mit den o.g. Totschlagargumenten in einen Topf geworfen. Das ist unfair. Denn die Demokratie mutiert mehr und mehr zu einer Monarchie im Pelz des Grundgesetzes.

Der Niedergang der Demokratie ist nicht von uns zu verantworten, sondern von jenen, die ihre Ämter in Gemeinderat, Kreistag, Landtag, Bundestag und EU-Parlament - übrigens durch unsere Stimmen - für ihre eigenen Pläne missbrauchen und sich dann wundern, wenn sie "beschimpft" werden. So jedenfalls ist das meine persönliche Meinung, die ich aber auch bei anderen ähnlich wiederfinde. Die von euch so formulierte "Plakat-Korrektur" sollte die verantwortlichen Politiker endlich wachrütteln, statt dass diese nun lamentieren, es sei Sachbeschädigung und Missachtung der Demokratie und nach Strafe rufen!

Vielmehr sehe ich es als Hilfeschrei derer, die seit Jahren die Mandatsträger anmahnen (hier die CDU), doch endlich Politik fürs Volk zu machen, was aber eben nicht geschieht. Die Geschichte zeigt, dass dieses Verhalten der Mächtigen letztlich zur Revolution des Volkes führen den Rechten ganz rechts zur Macht verhelfen kann.

Zwar kann man/frau euch und mir unterstellen, wir würden implizit eine Straftat (Plakatschändung, Sachbeschädigung) durch "unbekannt" gutheißen; aber die große Frage bleibt, wer denn die größeren Straftaten begeht: Die CDU durch ihr "Kie$" statt "Kies", die Grünen durch die Verschandelung des "Altdorfer Waldes", die FDP durch "Panzer, Fäuste und Granaten" oder die SPD durch ihren Verrat des Pazifismus? Um es klar zu sagen: Ich sehe in diese Aktion "Kaputt" explizit keine Sachbeschädigung oder eine andere Straftat, sondern als ein Hilfeschrei der Ohnmächtigen, von daher ich mich auch nicht als Befürworter oder Unterstützer von Straftaten sehe. Und genauso ordne ich auch eure Stellungnahme zu dieser Aktion ein!!

Mit umweltfreundlichen Grüßen,

Stefan Weinert, Ravensburg

RS 9 - OFFENER BRIEF an OB Dr. Rapp

7. Mai. 2024, Keine Kommentare
Nachrichtlich: RP Klaus Tappeser, BUND, FFC, Planungsbüro, adfc Ravensburg, Martin Hulin, Lars Raible, critical mass, Manne Walser

OFFENER BRIEF

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Dr. Rapp,

als Bürger des Schussentals und seiner Metropole Ravensburg, kann ich Ihren Unmut über die praktisch "im Sande" verlaufenden bisherigen (seit 2019) Planungen, und die damit in Verbindungen stehenden Hoffnungen bezüglich des "Radschnellweges" (RS 9) von Baindt im Norden bis an den Bodensee im Süden verstehen und teilweise auch teilen. Die jetzt ins Gespräch gebrachte Lösung einer "Radvorrangroute" wird meiner Meinung nach immer eine theoretische bleiben, weil - selbst, wenn sie implementiert (und von oben vorgeschrieben) würde -, an den Bedürfnissen der Fahrradfahrer-Community (FFC) vorbei und deshalb in der Praxis schlicht ignoriert werden wird, womit ich ein jetzt schon existierender und teilweise anderer Verkehrsteilnehmer gefährdendes Problem ansprechen möchte.

Denn solange es keine wirklich den Bedürfnissen der FFC angepasste Lösung gibt (zügiges Vorankommen, direkte Anbindungen an das jeweilige Ziel, Sicherheit von A nach B), werden sich manche Fahrradfahrer weiterhin "wildwuchsartig" ihre individuell passende Lösung suchen - um von A nach B zu kommen - und dabei unter Umständen den § 1 StVO und andere Vorschriften ignorieren. Das jedenfalls sind meine und auch anderer Bürger Beobachtungen, von denen (Verstöße) es dann leider aber oft fälschlicherweise heißt, es seien "Ausnahmen" oder "Einzelfälle". Zwar bin ich mir sicher, dass sich z.B. die Mitglieder von "Critical Mass", BUND, adfc und andere Vernünftige an die Regeln halten, doch sie sind nur ein kleiner Teil der insgesamt bis zu 2.000 (?) täglichen analogen- und E-Biker durchs Schussental.

Bevor ich diese Mail schreibe, habe ich mich ausführlich mit den Unterlagen verschiedener Seiten beschäftigt. Dennoch kann ich nicht behaupten, so etwas wie ein Experte in Sachen "Fahrradwege/Schnellwege/Autobahn" zu sein. Aber, es wird mir wohl kaum jemand widersprechen können, wenn ich behaupte, dass die Verkehrs-Infrastruktur/Regeln dem Verkehrsaufkommen entsprechen muss, damit es nicht zu "Wildwuchs", Gefährdungen, Chaos und Unfällen kommt. Das gilt für den Luft-, Wasser-, Auto-, Fahrrad- und Fußgängerverkehr gleichermaßen und wird auch von staatlicher/kommunalen Seite beherzigt --- eben aber mit der Ausnahme des "Fahrradverkehrs". Da ist der Stand z.B. im Schussental zum großen Teil noch in den 1970er-Jahren stehengeblieben, wenngleich an einigen Stellen partiell Verbesserungen vorgenommen werden.  

Wenn es in den Unterlagen an mehreren Stellen heißt, die Topografie oder die vorhandenen Möglichkeiten oder was auch immer, eignen sich an vielen Stellen nicht für einen Fahrradschnellweg und es muss "logischer" (?) Weise "neu gedacht" werden, dann darf das eben nicht zu - im wahrsten Sinne des Wortes - abwegigen Routen führen, vorbei an den Bedürfnissen der FFC, sondern dann muss das getan (tun!!, wie Sie richtig betonen) werden, was in den anderen Bereichen (mehr Flugplätze, mehr Fluglotsen, mehr Autobahnen und Straßen und Tunnel :), mehr und "längere" Fußgängerampeln mit grünen Männchen) ja getan und angegangen wird.

Ich bin mir nicht sicher ob es stimmt und bin daher vorsichtig, aber aus den Unterlagen der FFC geht auch hervor, dass in Sachen FS 9 von behördlicher Seite teilweise mit falschen Argumenten gearbeitet wird, und auch der Leserbrief der SZ aus der Gemeinderatssitzung Weingarten (3. Mai 2024) zum Thema wirft demokratische Fragen auf. Aber wie ich schon auf meinem Blog (den ich nicht mehr betreibe) einmal schrieb, kann die Politik nicht einerseits für den Umstieg aufs Fahrrad und E-Bike werben (umweltschonend) und subventionieren - und anderseits bei der vernünftigen Kanalisierung des vermehrten Zweiradaufkommens versagen. Das sollte beides Hand in Hand gehen, oder?

Das Syntagma "neu denken" möchte ich dennoch aufgreifen und erweitern auf "neu- und weiterdenken".  Zur vernünftigen, den Realitäten angemessenen Fahrrad-Infrastruktur, gehören meines Erachtens auch neue und weitere Regeln, welch aber in der Verantwortung "höherer" Politik liegen. Dazu gehört unbedingt eine für alle einsehbare Kennzeichnung der Fahrradfahrzeuge - ein Nummernschild, welches zur Einhaltung von Regeln respektive Sanktionierung bei Nichteinhaltung unabdingbar ist. Des Weiteren eine Geschwindigkeitsbegrenzung. Denn die in den Unterlagen oft erwähnten 18/22 km/h, werden sukzessive von immer mehr Radfahrern um hundert oder 120 Prozent überstiegen!!  - ohne Rücksicht auf die zur Seite springenden Fußgänger.

Ich wünsche Ihnen für Ihren verantwortungsvollen "Job" alles Gute mit der Bitte, die vielfältigen ökologischen Bemühungen verschiedenster Bürgergruppen weiter zu unterstützen.

Mit Respekt und Freundlichkeit,

Stefan Weinert, Ravensburg-Nord

Offener Brief an die GRÜNEN - OSK und Abtreibungen

29. Apr. 2024, Keine Kommentare
OFFENER BRIEF

Sehr geehrte Frau Weithmann,
sehr geehrter Herr Önder,

nachdem die SPD sich zum Thema "Abtreibungen/OSK" öffentlich gemeldet hat und ich Frau Engelhard MdB in einem Offenen Brief meine Reaktion zukommen ließ (hier bei der "Bildschirmzeitung" nachzulesen), darüber hinaus auch einige Leserbriefe in der hiesigen SZ im Tenor meiner offenen Meinung erschienen sind, melden Sie sich nun als Grünen-Fraktion der Stadt Ravensburg zu Worte. In der Tat sind es derzeit lediglich 1,6 Prozent Beteilung an den OSK, die jene Administration bereithält, deren Kontrollorgan auch Sie innerhalb des Gemeinderats sind/sein sollen. Vor gerade mal vier Monaten hieß es in der Zeitung: "... überlegen einige Kommunalpolitiker, sich aus dem Unternehmen [OSK] komplett zurückzuziehen, weil die Verluste zuletzt dramatisch angewachsen sind." (SZ vom 28.12.2023). Ob Ihre Fraktion dazugehörte, müsste sich aus den Protokollen herauslesen lassen.

Wie dem auch sei. Ganz offensichtlich rechnen Sie sich trotz der 98,4 Prozent Beteiligung des Kreises an den OSK und deren Ander-Meinung eine gewisse Chance aus, dass Abtreibungen durch Ihre Intervention in den OSK nicht nur möglich sein sollen, sondern auch "müssen". Ansonsten es für mich persönlich als eine reine Wahlkampfaktion der Grünen zu werten wäre.

Sie berufen sich auf das "humanistischen Menschenbild, den bundesgesetzlichen Grundlagen und wissenschaftlicher Leitlinien." (SZ a.a.O.) Dabei klammern Sie das "christliche Menschenbild" aus, welches in der Präambel des Deutschen Grundgesetzes seinen Widerhall findet, respektive fragen Sie, ob es noch "zeitgemäß" sei. Ich persönlich halte das für sehr gefährlich, da - egal ob gläubig oder Atheist - niemals der Mensch (human) und von ihm geprägte und formulierte "Bilder" die letzte Instanz über Leben und Tod sein können, weshalb in der BRD und dem wieder vereinten Deutschland ("in Verantwortung vor Gott") auch die Todesstrafe abgeschafft wurde. Auch der einst von den "Grünen" proklamierte und inzwischen fallen gelassene "Pazifismus", spricht/sprach genau diese Sprache.

Niemals darf das humanistische Menschenbild gegen das christliche ausgespielt werden! Beide haben im Nachkriegsdeutschland ganz bewusst und rückblickend auf "damals" ihre Berechtigung und Bedeutung.

Zu Ihrer oben erwähnten Grundlagen/Leitlinien muss ich aber das Folgende bemerken.

Der Wissenschaftliche Dienst (WD) des Deutschen Bundestages (WD 9 - 3000 - 087/19, Seite 6/7) schreibt:
"Nach § 12 Absatz 1 und 2 SchKG [Schwangerschaftskonfliktgesetz] ist niemand (markiert von mir) verpflichtet, an einem Schwangerschaftsabbruch mitzuwirken, es sei denn, die Mitwirkung ist notwendig, um von der Frau eine anders nicht abwendbare Gefahr des Todes oder einer schweren Gesundheitsschädigung abzuwenden. Diese Ausnahmen sind nach einer Auffassung in der Literatur schon vom Wortlaut her nicht gleichzusetzen mit den Fällen der medizinischen Indikation, sondern seien auf akut drohende schwere Gesundheitsgefahren beschränkt. Das BVerfG und andere Teile der Literatur dagegen sehen hierin die medizinisch indizierten Fälle, so dass hier das Weigerungsrecht keine Anwendung finde. Das Weigerungsrecht wird teils als Ausfluss der Gewissensfreiheit nach Artikel 4 Absatz 1 Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland (GG) und teils als ein Baustein des durch das ärztliche Berufsbild geprägten Persönlichkeitsrechts nach Artikel 2 Absatz 1 i. V. m. Artikel 12 Absatz 1 GG betrachtet. Einer Begründung, warum der Einzelne sich weigert, bedarf es nicht. Die Mitwirkung an einem Schwangerschaftsabbruch – immer ausgenommen die Fälle drohender schwerer Gesundheitsgefahren – darf nicht nur gegenüber der Schwangeren, sondern ebenfalls gegenüber Arbeitgebenden und Krankenkassen verweigert werden. Auch wenn die Ärzte oder der Arzt sich generell weigern, solche Abbrüche vorzunehmen, dürfen sich daraus keine beruflichen Nachteile ergeben. ... Ob sich auch Krankenhausleitungen bzw. Krankenhausträger als juristische Personen unter Hinweis auf § 12 Absatz 2 SchKG weigern können, ist dagegen umstritten. Teilweise wird dies bejaht. Nach allgemeinem Sprachverständnis sei das „niemand“ (dito) umfassend zu verstehen und nicht auf natürliche Personen beschränkt. Öffentliche Körperschaften würden durch natürliche Personen vertreten und repräsentiert und diesen könne die Berufung auf das Weigerungsrecht nicht verwehrt werden. So könne auch die Krankenhausleitung bzw. der Krankenhausträger die Zulassung des Abbruchs verweigern."

Wie auch in dem Schreiben an Ihre Kollegin möchte ich bemerken: "... bin der Überzeugung, dass das menschliche Leben vom Tage der Zeugung im Mutterleib an und der gesamten pränatalen Phase über schützenswert und erhaltenswert ist – und Abtreibungen nur in wirklichen moralisch und ethisch vertretbaren Ausnahmen vorgenommen werden sollten." - - - Auf keinen Fall aber dürfen Abtreibungen als "Baustein" für Familienplanung und Verweigerung der Verantwortung für "den Morgen danach" benutzt werden.

Zu bemerken sei noch rückblickend fragend, wo denn "Ihre" Prozentanteile waren, als es in den OSK in den Jahren 2021 bis 2023 "hoch her- und skandalös" zuging? Da waren es die wenigen Prozentpünktchen der Stadt Ravensburg und auch die Belange von "Bürgern & Bloggern" nicht wert, oder?

Mit freundlichen Grüßen,

Stefan Weinert

OFFENER BRIEF AN DIE BUNDESTAGSABGEORDNETE DES WAHLKREISES 294 - FRAU HEIKE ENGELHARD (SPD)

29. Apr. 2024, Keine Kommentare
OFFENER BRIEF AN DIE BUNDESTAGSABGEORDNETE DES WAHLKREISES 294 - FRAU HEIKE ENGELHARD (SPD) "OSK RAVENSBURG UND ABTREIBUNGEN"

Sehr geehrte Frau Bundestagsabgeordnete,
liebe Heike,

zuletzt trafen wir uns auf der Demo "Gegen Rechts" am 27. Januar 2024, bei der ich dich mit einem Handschlag und einen Shalom grüßte. Das war mir persönlich wichtig, da ich dich ja auch hin und wieder heftig kritisiere. Beides - Shalom und Kritik - auch im Folgenden. Es geht um die heutige Ausgabe der hiesigen "Schwäbischen Zeitung" (SZ), wo du dich zur Thematik "OSK/Abtreibungen" ausführlich und beschreibend äußerst. In dem Bericht erscheint das Adjektiv "skandalös" gleich vier Mal.

Auf den Hinweis der SZ, der Kreistag habe sich aufgrund des christlichen Menschenbildes gegen Abtreibungen in der OSK ausgesprochen, antwortest du: "Das ist skandalös." Selbstverständlich darfst du in einem freien und demokratischen Land diese Meinung vertreten - auch öffentlich und plakativ, so wie du es heute in der Zeitung tust. Doch von "einem Skandal" (implizit) im Zusammenhang mit der OSK zu reden, das hättest du an selber Stelle 2021 und 2022 tun müssen (!), als gleich mehrere Skandale über der OSK, ihrem Geschäftsführer, deren Aufsichtsrat und dem Kreistag kreisten. Dazu kam 2023 die skandalöse und unnötige Schließung der OSK-Außenstelle Bad Waldsee. Kein Bild damals von dir in der Zeitung, kein Mucks gegen Lauterbach und Lucha. Jedenfalls nicht öffentlich.

Weggeduckt hast du dich, obwohl - unter anderem auch von mir und natürlich auch durch die "Schwäbische" - informiert. Kein einziges Jota war von dir öffentlich zu hören - es standen ja auch Bundestagswahlen an - und was Bad Waldsee anbetrifft - es ist ja nur Kommunalpolitik und nicht Sache des Bundes.

Stattdessen wurde ein gewisser kleiner Rentner, der versucht hatte Licht ins Dunkle zu bringen, vor Gericht allein gelassen. Allein? Nein, er hatte einen guten und zu bezahlenden Rechtsanwalt an seiner Seite und zwölf gute Freunde auf den Zuschauerbänken, die ihn moralisch unterstützten.

Aber es wird Zeit, hier endlich mal was klar zu stellen - und das hat auch etwas mit dem "christlichen Menschenbild/ keine Abtreibungen", zu tun, welche Kombination du allerdings mit dem Prädikat "skandalös" betitelst. Skandalös für mich ist, dass du mit dieser Äußerung nicht nur die "christlich-jüdischen Wurzeln" (Altes und Neues Testament) nicht nur in Frage stellst, sondern sie quasi als "Unkraut" hinstellst.

Wie du weißt, bin ich so "links", wie es das Grundgesetz erlaubt und die Bibel es nach meiner persönlichen Ansicht fordert. Das ist mir für das Folgende wichtig zu betonen. Denn: Aufgrund meiner christlichen, humanen und sozialen Prägung von Elternhaus an, meiner beruflichen Professionen und Erfahrungen und meiner mittlerweile 72 Jahre Lebenserfahrung bin ich der Überzeugung, dass das menschliche Leben vom Tage der Zeugung im Mutterleib an und der gesamten pränatalen Phase über, schützenswert und erhaltenswert ist - und Abtreibungen nur in wirklichen moralisch und ethisch vertretbaren Ausnahmen vorgenommen werden sollten. Beispielsweise nach Vergewaltigungen, bei Lebensbedrohung für die Mutter, oder extrauterinen zu erwartenden dauerhaften Lebensqualen für das Kind.

Das aber, was du in dem Zeitungsartikel forderst und auch in Aussicht stellst (andere Länder und expliziert Niederlande), ist für mich ein allzu leichtfertiger und unverantwortlicher Umgang mit dem Leben eines Menschen. Deswegen wähle ich aber noch lange keine extrem konservative und/oder gar rechtsgerichtete Partei oder Gruppierung (siehe oben), sondern ich bekämpfe sie (die Rechtsextremen). Es ist nur traurig, dass zwar ein bedingungsloses JA zu "Abtreibungen in einem gewissen Zeitraum" in unserer Demokratie erlaubt ist, aber jene, die sich dagegen aussprechen, es nicht dürfen, ohne gleichzeitig in eine gewisse Ecke gerückt zu werden. Das hat mit Meinungsfreiheit nichts mehr zu tun.

Leider scheinst auch du vergessen zu haben, dass wir unser Leben in Verantwortung gegenüber Gott (siehe Präambel des Grundgesetzes) und in Verantwortung gegenüber dem Mitmenschen (und das gilt für alle Bereiche) gestalten sollen (Artikel 1 und 2 GG) und uns dabei nicht nur von Recht und Ordnung und juristischer Legalität, sondern auch von Ethik und Moral leiten lassen - und in Sachen Abtreibung hat genau das der hiesige Kreistag getan!

Deine Aussage: "Keine Frau macht sich die Entscheidung leicht oder nutzt Abtreibung als Mittel zur Familienplanung," (fett von mir) ist nicht nur unbelegt und einfach daher gesagt (es gibt keine Statistik über "leichtfertig oder nicht"), sondern faktisch auch falsch. Im Report des Statistischen Bundesamtes zu "Familienplanung und Kinderlosigkeit" heißt es: "Der Begriff Familienplanung umfasst alle Maßnahmen mit denen ein Paar den Zeitpunkt der Geburt und die Anzahl von Kindern beeinflussen und bestimmen kann, wie beispielsweise die Empfängnisverhütung, die Möglichkeit zum Schwangerschaftsabbruch sowie die künstliche Befruchtung." Das impliziert eindeutig, dass auch Schwangerschaftsabbrüche zur Familienplanung genutzt werden.

Auf der Web-Site des Landkreises Tuttlingen heißt es: "Wenn Frauen/Paare erfahren, dass sie ein Kind erwarten, reagieren sie auf unterschiedliche Weise. Viele freuen sich, weil ein Wunsch in Erfüllung geht. Andere sind überrascht und können sich nicht vorstellen, dieses Kind zu bekommen. Häufig fühlen sich Frauen/Paare zwischen allerlei widersprüchlichen Empfindungen hin und hergerissen, und das unter einem enormen Zeitdruck." --- Dieser Passus zeigt eindeutig, dass es hier nicht um kriminologische oder medizinische Indikationen oder um Sexualdelikte geht, sondern um die Verweigerung von Verantwortungsübernahme (Leichtfertigkeit) für das "am Morgen danach".

Ich kann nur hoffen, dass unserer Zeitung, deren Abonnent auch ich bin, das mit einem passenden Artikel einmal ins rechte Licht rückt. Denn deine Aussagen - zumal mit der Forderung nach einem Abtreibungsarzt/ärztin an der OSK ("muss") - sind auf Jeden Fall korrekturbedürftig - und zwar öffentlich. Dem Ravensburger Kreistag aber gebührt Dank für seine Entscheidung!

Bedenke bitte - falls du mir antwortest -, dass diese Mail öffentlich ist.

Mit einem "Shalom" und guten Grüßen,

Stefan Weinert, Ravensburg

Schizophrene Demokratie

29. Apr. 2024, Keine Kommentare

Leserbrief zu „Das sind die Kandidaten von AfD und „Basis“ für den Kreis Ravensburg“ - vom 9. April 2024

Man/frau kann es - aufgrund der realen Begebenheiten - nicht anders bezeichnen und muss es auch mal aussprechen dürfen: Wir leben in einer schizophrenen Demokratie. Denn einerseits gehen wir bundesweit in Massen auf die Straße – auch im Kreis und in der Stadt Ravensburg -, um eindrucksvoll gegen die demokratiefeindlichen Kräfte und explizit auch gegen die AfD und für die Freiheit, Vielfalt und Gleichheit zu demonstrieren, und anderseits lassen wir genau diese Gruppierungen und Partei für die bevorstehenden Kommunalwahlen offiziell und „feierlich“ zu.

Hätten „dieBasis“ und die AfD ihre Listen für das Ravensburger Stadtparlament zusammenbekommen, wäre auch hier keinerlei Einspruch erfolgt. „Kein Fußbreit AfD“ und ähnlich lautende Parolen vor den Mikrofonen, auf Spruchbändern und aus tausenden heiseren Kehlen, werden durch das, was die „Schwäbische“ im o.e. Artikel leider auch berichten muss, Lügen gestraft. Zu verantworten aber haben das letztlich nicht die politischen Administrationen vor Ort, sondern die höhere Politik.

Bei dem Bericht fiel mir auch auf, dass sowohl der Gruppierung „dieBasis“ als auch dem Kreistagsabgeordneten Julian Aicher, der einst zur „Basis“ gehörte, viel Raum gegeben werden. Die intensiven Recherchen während der Corona-Zeit hatten mir gezeigt, dass auch „dieBasis“ eine absolute und gefährliche demokratiefeindliche Organisation ist. Völlig unverständlich, dass diese „schwarm-intelligenten“ Mitbürger/innen für ein demokratisches Gremium wählbar sein sollen. Und ob das Gedankengut dieser „verschwörerischen Schwärmer“ mit einem bloßen Austritt aus der Partei gleichzeitig auch getilgt ist, darf auch mal gefragt werden.

Es gibt meiner Meinung nach eigentlich nur zwei Möglichkeiten, dieses gesellschaftspolitische „Paradoxon“ aus der Welt zu schaffen: Entweder wir hören auf, heuchlerisch und widersprüchlich „gegen Rechts und für Demokratie“ lauthals zu protestieren, oder aber wir machen unseren Bundestagsabgeordnet/innen mal richtig „Dampf“, damit diese die Parteienverbote der genannten rechten Kräfte endlich zustande bringen.


Stefan Weinert, Ravensburg



OSK und MCB

29. Apr. 2024, Keine Kommentare

Leserbrief: OSK will ruinösen ...

Als Leser der „Schwäbischen Zeitung“ war ich über die Berichterstattung zu den jüngsten Fusionsgedanken der Oberschwäbischen Kliniken (OSK) mit dem Medizin-Campus Bodensee (MCB) ziemlich erschrocken. Nun soll ja eine gute Zeitung seine Leserschaft über die aktuellen Ereignisse und Entwicklungen in der Gesellschaft auch zeitnah informieren. Deshalb gilt mein Unverständnis und auch Zorn (!) eigentlich den Verantwortlichen der hiesigen OSK, von der die Fusionswünsche ausgehen.

Denn noch sind die Tränen der Hinterbliebenen und geschockten Kollegen und Kolleginnen jener Ärztin des MCB, die im Frühwinter 2023 – davon ist auszugehen – Selbstmord beging nicht getrocknet, da verhandelt „unser Krankenhaus“ mit jener Klinik, in der immer noch fünf Chefärzte arbeiten, denen die verstorbene Ärztin schwere Vorwürfe gemacht hat, die hingehen bis Totschlag, Vernachlässigung von Anvertrauten und Anfangsverdacht des versuchten Abrechnungsbetruges.

Auch die bundesweiten prominenten Medien berichten, dass daraufhin der engagierten und beliebten Ärztin gekündigt wurde, woraufhin diese eine Überdosis Schlaftabletten nahm und verstarb. Die Untersuchungen - so wird von Flensburg bis Freiburg berichtet - ob die Vorwürfe der jetzt für immer Schweigenden berechtigt waren, werden sich noch bis in den Sommer 2024 hinziehen. Deshalb finde ich es absolut pietätlos, was die sowieso schon skandalträchtige OSK in diesen Tag macht und damit nicht noch drei Monate warten konnte.

Letztverantwortliche auch für die „nur“ Fusionsgedanken aber sind der Ravensburger Landrat und der von ihm angeführte Aufsichtsrat. Ich bin gespannt, was denn diesmal mein persönlicher „Minischter“ Manne Lucha dazu meint, und ob er den Kreistag wieder so unter Druck setzt, dass dieser wieder einmal mehr auf das Geld, als auf seine Bürgerschaft hört.

Stefan Weinert, Ravensburg

Plantanen

29. Apr. 2024, Keine Kommentare

Leserbrief zu „Am Ravensburger Bahnhof fallen erste Bäume für den Schussenpark“

Für so manche Ravensburger Bürger/innen ist der geplante und jetzt in Angriff genommene "Schussenpark" das Prestige-objekt des Oberbürgermeisters Dr. Rapp. Im Laufe der vergangenen Jahre ist es ihm gelungen, daraus ein Vorzeigeprojekt der „Stadt Ravensburg“ in Sachen Klima werden zu lassen. So jedenfalls auf dem Papier. Doch ob dieser „Parkstreifen“ tatsächlich im Sinne der Klimaerholung sein wird, wage auch ich zu bezweifeln. Und zwar vor allem deshalb, weil in der/den kommenden Woche/n 15 (in Worten: fünfzehn) große, mit Kronen gekrönte, alte und Schatten und Sauerstoff spendende Platanen plus eine unbestimmte Zahl von "kleinen" Bäumen weg gesägt werden, um Platz für ein Klimaprojekt zu machen. Angeblich sei das „unumgänglich“, heißt es.

Das klingt mir doch eher nach einer sehr schlechten Rede aus der Bütt, die der Sprecher von „Schilda“ mit dem Versprechen geplanter Neupflanzungen im Übermaß, versucht, abzumildern. Allerdings macht diese für mich typische Sprechblase die Sache nicht besser. Denn wer meint, durch solche Art von „Umschichtungen“ eine Klima-Arbitrage herbeiführen zu können, dürfte sich kräftig getäuscht haben. Es wird 25 Jahre und mehr dauern, bis die Neupflanzungen einigermaßen adäquat Sauerstoff, Schatten und Feuchtigkeit spenden.

Und wer entscheidet in unserer Stadt eigentlich, was "unumgänglich" ist? Für mich aber heißt unumgänglich noch lange nicht „unumkehrbar“! Meine Meinung ist, dass ein solcher Park, der ja wirklich nur ein „Streifen“ ist, sich den alten Platanen anpassen muss und nicht umgekehrt.

In Städten wie Ronneburg, Naumburg, Potsdam, Essen und anderen Städten, sind einzelne alte Platanen oder Platanen-Ensembles zu Naturdenkmälern erklärt worden. Ich erwarte von einer Stadt, die sich seit 2020 dem Klima verschrieben hat, dass sie noch „mal denkt“, bevor sie die Säge in die Stämme lenkt.

Stefan Weinert, Ravensburg



Wölfe unter uns ... Wen von ihnen wählst du?

30. Mär. 2024, Keine Kommentare
Frieden schaffen

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Kennst du die zwei Wölfe in deinem Herzen, die täglich kämpfen? Der eine wird leicht wütend, denkt immerzu negativ und hetzt durchs Leben. Er ist eifersüchtig, neidisch, aufbrausend, arrogant und gierig. Zugleich fühlt er sich minderwertig, lügt und wertet andere ab. Der andere hingegen ist freudig. Er strahlt Liebe aus und ist ganz achtsam. Er ist friedlich und hoffnungsvoll, ehrlich und großzügig und voller Mitgefühl.

Und welcher dieser Wölfe wird am Ende gewinnen?

Der, den du fütterst!

Noch nie in dieser Welt hat Hass den Hass besiegt. Nur die Liebe besiegt den Hass. Dies ist ein ewiges Gesetz.


Gründonnerstag: Das Abendmahl aus der tiefenpsychologischen Sicht

28. Mär. 2024, 1 Kommentar

Das Abendmahl aus der tiefenpsychologischen Sicht 

Bekanntlich arrangierte Jesus von Nazareth für seine bis dahin treuen "Jünger" (englisch: disciples = Disziplin) am Vorabend seiner Ermordung ein Essen, ein "Mahl", wo er urplötzlich - niemand außer eventuell Judas war darauf vorbereitet - das Brot und den Kelch voll Wein zu seinem eigenen Leib (Fleisch) und Blut erklärt. Das muss bei den Anwesenden so eine Art Schock ausgelöst haben und so recht verstanden hat es wohl damals niemand. Die Frage, ob der Mensch der Gegenwart das 2.000 später begriffen hat, ist mehr als berechtigt.

Die Katholiken halten bis heute (2024) daran fest, dass es sich bei der Kommunion tatsächlich, de facto also, um den Leib und das Blut Jesu handelt, währende Luthers Jünger/innen das seit Anfang des 16. Jahrhunderts mehr als symbolischen Akt einstufen. Deswegen sträubt sich die Katholische Kirche bis heute dagegen, ein gemeinsames Abendmahl mit den "Evangelen" zu feiern. Und dieses, obwohl beim Zweiten Vatikanischen Konzil in den 1960er Jahren (Papst Johannes XXIII. und Papst Paul VI.) jenes als Ziel der ökumenischen Bemühungen beschlossen wurde.

Normaler Weise ist die erste Feier des "Abendmahles" für die Kirche ein guter Grund, so etwas jährlich mit Glanz und Gloria an jenem Tag zu feiern, wo es tatsächlich auch stattfand, nämlich einen (1) Tag vor der Kreuzigung Jesu. Da dies aber der "Gründonnerstag" in der "Karwoche" ist, verbot der Katholische Kirche in Urzeiten und bis heute, die Einsetzung des Abendmahles in der Karwoche zu feiern und machte daraus das spätere "Fronleichnam", (immer der zweite Donnerstag nach Pfingsten), wo Hostie und Kelch abseits der Karwoche in prunkvoller Prozession durch Stadt und Land getragen werden. Das Wort "Fronleichnam" leitet sich von dem Mittelhochdeutschen "vrône lîcham" = des Herrn Leib - ab.

Ob nun tatsächlich der historische Jesus (siehe die Geschichtsschreiber Tacitus und Josephus) ein solches "Abendmahl", wie es in der Bibel geschrieben steht gefeiert hat, oder ob diese Sequenz aus anderen Gründen Eingang in die Evangelien gefunden hat, ist nicht gewiss. Aber Aufschluss über all dieses könnte uns der große Psychoanalytiker Sigmund Freud geben, der sich in seinem Werk "Totem und Tabu" ausführlich mit dieser Thematik beschäftigt.

Sigmund Freud (*1856 in Wien, + 1939 in London) war österreichischer Jude und musste deshalb nach dem "Anschluss" seines Landes an Deutschland nach England emigrieren. Freud war nicht unbedingt fromm, aber er kannte sich mit seiner jüdischen Religion, mit Religionen im Allgemeinen und mit der Menschheitsgeschichte sehr gut aus. Er schrieb übrigens auch das Buch "Der Mann Moses und die monotheistische Religion", das ich mit großer Begeisterung gelesen habe. In diesem Buch belegt er, dass der Monotheismus (also der Glaube ein nur einen Gott) nicht eine Erfindung des alten Volkes Israel und damit auch nicht der Juden und in der Folge auch nicht der Christenheit und des Islam ist, sondern dass der "Glaube an einen (1) Gott" aus dem alten Ägypten stammt und Moses selbst ein Ägypter war (Moses = auf Ägyptisch: Sohn), der den Monotheismus weiter tradiert hat. (Unbedingt lesen).

Als Freud sein Werk "Totem und Tabu" schrieb (1912, vor genau 112 Jahren), war es in den deutschen und anderen europäischen Kolonien gang und gebe, dass die dort lebenden Naturvölker ihre getöteten Feinde anschließend bei einer Feier verspeisten, um sich deren Kräfte, deren Fähigkeiten und deren Wissen einzuverleiben.

Freud geht noch viel weiter zurück - zurück in die Zeit, wo der Affe zum Homo erectus, der zum Neandertaler und der zum Homo sapiens wurde. Wo das, was wir heute noch im Tierreich feststellen, auch unter den Menschen Usus war. Denn eine Gruppe von Menschen war auch so gegliedert, wie die im Tierreich. Es gab nur einen (1) Patriarchen, den omnipotenten und omnipräsenten Vater. Alle Weibchen in der Gruppe/Horde waren sein Besitz. Auch die von ihm selbst gezeugten Töchter durfte nur er besteigen. Die anderen Männchen, einschließlich der von ihm gezeugten Söhne, gingen leer aus. Und das oft über sehr viele Jahre. Nun ist aber ein Mann ein Mann, und - sowohl im Tierreich als auch unter den Menschen - "steht" immer noch die Mehrheit der Männer auf Frauen/Weibchen.

Es gab also für die Söhne in der Gruppe vier Möglichkeiten: a) frustriert die Gegebenheiten hinnehmen, b) warten bis der VATER eines natürlichen Todes stirbt, oder c) ihn durch einen einzelnen herauszufordern, zu besiegen und dann zu vertreiben, oder "am besten" d) ihn gemeinsam zu töten und die Weibchen unter sich aufzuteilen. Genau auf diese Lösung in der Gruppe, der Horde, der Gesellschaft zielt Sigmund Freud ab. So, seine These, geschah es in Urzeiten, wobei der von den Söhnen gemeinsam ermordete VATER anschließend verspeist wurde, um seine MACHT zu erhalten.

Allerdings gab es dabei einen "Haken", den die Menschwerdung des Tieres einem jedem von uns bis heute hinterlassen hat: das Gewissen; hier das "schlechte" Gewissen. Denn einerseits haben die Söhne ihren Vater gehasst, ihn aber auch geliebt; einerseits haben sie ihn tiefgehend beneidet, andererseits aber auch bewundert. "Was haben wir da nur getan?!" war ihr Resümee nach der Tat. Und so aßen sie ihren Vater nicht nur aus Freude ihn los zu sein, sondern auch mit Dankbarkeit und Reue, dass es ihn gab und was sie ihm angetan haben.

Und jährte sich der Tag des Vatermordes, wiederholten sie dieses Mahl, und sie töteten dazu das Tier, dass ihrem Stamm, ihrer Gruppe am wichtigsten war (Totem), und verspeisten es symbolisch im Gedenken an den VATER. Jahr für Jahr! Jahr für Jahr, um sich die Absolution durch vorheriges Sündenbekenntnis zu holen.

Da saßen oder lagen (Orient) sie nun, die zwölf (12) "Verschworenen", die immer zu ihrem Jesus halten wollten. Doch als es drauf ankam, waren sie alle weg. Einer von ihnen "verriet" ihn sogar für dreißig lächerliche "Silberlinge" (= Denare). Ein (1) Denar hatte zur damaligen Zeit eine Kaufkraft von heute umgerechnet rund 20 Euro. Also für 600 Euro Blutgeld den mutigsten Mann aller Zeiten verraten. Die anderen elf (11) schliefen ein, während Jesus im Garten Gethsemane mit Gott um sein Leben rang - und Petrus war so ein "Schisser", dass er Jesus zu kennen sogar dreimal "unter Eid" abgestritten hat.

Und gerade diesen "Zwölf", die an seinem Tod nichts anderes als mitschuldig sind, präsentiert er wenige Stunden vor seinem gewaltsamen Ableben, das Brot und den Wein, als seinen toten Körper (Fleisch und Blut). So als wollte er sagen: Wisst ihr eigentlich, was hier in den nächsten Stunden passiert. Ihr tötet zwar nicht den VATER im Himmel direkt, aber irgendwie dann doch ...

"Tut dies zu meinem Gedenken" = tut dies zum Gedenken daran, dass ihr mich, den Repräsentanten Gottes auf Erden getötet habt. So werdet ihr euer Gewissen beruhigen können.

Das ist so, als würde eine bestimmte Gesellschaft einen ungeliebten Kritiker töten und anschließend eine Straße oder einen Platz nach ihm benennen, um immer wieder daran erinnert und zur Buße aufgefordert zu werden und um das universale Gewissen zu beruhigen. Nein, nicht bewusst, sondern unbewusst - denn das ist das, was Sigmund Freud sagen wollte. Gedenktage in Deutschland, wie der 27. Januar (Befreiung Auschwitz), 8. Mai (Ende des faschistischen Deutschlands) und 20. Juli (misslungenes Hitlerattentat) scheinen das zu bestätigen.

Übrigens geschah am ersten "Gründonnerstag" noch etwas Unglaubliches. Jesus der Meister, der Rabbi, der Lehrer, wäscht seinen Jüngern die Füße. Das war unterster Sklavendienst. Und was machen wir? Wir waschen uns gegenseitig die "Köpfe", und machen den anderen so richtig schön fertig. In der Bibel steht das nicht, noch nicht einmal im Grundgesetz. Doch es gibt sie, diejenigen, die bereits sind, anderen die Füße zu waschen, die sich nicht zu schade sind, dem anderen zu dienen, anstatt sich dienen zu lassen. 

Doch es werden immer weniger. Grad heute habe ich gemeinsam mit der hinterbliebenen Familie und Freunden einen von ihn zu Grabe getragen.

"Soziologische Infrastrukturen" - Zukünftige Daseinsvorsorge der Öffentlichen Hand / Planungen und Durchführungen aufgrund empirischer, unabhängiger und ehrlicher Analyse der Gegenwart ...

26. Mär. 2024, Keine Kommentare

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger in Ravensburg, Oberschwaben und darüber hinaus,

in meinem gestrigen Artikel zur "Sozialen Infrastruktur" in Städten, Gemeinden und Wohnquartieren habe ich versucht zu beschreiben, was gerade auch in meinem persönlichen Wohnquartier vonstatten geht, mit der Vermutung, dass es anderswo ähnlich ist. Bei meinen Überlegungen und Recherchen bin ich allerdings auf ein viel weitreichenderes Thema gestoßen, dass mit dem obigen zwar verbunden ist, aber den Begriff "Sozial" mit dem des "Soziologischen" austauscht. Dabei geht es um Grundsätzliches - nämlich um die Daseinsvorsorge der Bürger/innen und Bürger in allen Lebensbereichen, welche primäre Aufgabe des Staates und seiner verlängerten Arme bis hinab in die kleinste Kommune ist.

Die "soziologischen Infrastrukturen" - um die es im Folgenden geht - greifen das obige Thema auf und führen es weiter. Wer sich mit diesem Thema befasst wird erkennen, an was es in unserer Gesellschaft mangelt und was getan werden muss oder sollte, damit eine effektive Planung für die Zukunft möglich ist, um die Mängel abzustellen. Nur eine gründliche und ehrliche und damit auch unabhängige Analyse und/oder Diagnose kann zu einer wirklich hilfreichen Therapie führen.

Wenn ich diesbezüglich an "meine" Kommune denke, dann sehe ich das eine mehr oder weniger konzeptionslose Vorgehensweise.

Die im Folgenden gemachten Ausführungen, sind das Ergebnis vielfacher Recherchen und in mancher Hinsicht thesenhaft zu verstehen, wobei ich mich insbesondere auf eine Quelle beziehe, die ich am Ende des Artikels angebe.

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Bei dem Thema "Soziologische Infrastrukturen" ist es hilfreich einer auf vier Punkte/Säulen aufgeteilten Konzeption derselben zu folgen, die da wären:

  • infrastrukturellen Vorleistungen,
  • der infrastrukturellen Sozialität,
  • dem infrastrukturellen Regelwerk und der
  • infrastrukturellen Verräumlichung

Aus der soziologischen Perspektive ist es äußerst wichtig, dass sich das, was Infrastrukturen (Busanbindungen, Parkplätze, Erholungspark, Existenz eines Krakenhauses vor Ort ...) gesellschaftlich leisten sollen und was von ihnen gesellschaftlich gemäß der empirisch nachgewiesenen Bedarfe erwartet wird, sich auch dann durch die anschließende politische Umsetzung in reale Projekte deckt. Leider bleibt es oft bei "Versprechungen" oder zerfahrene unzufriedene Umsetzung.

Die erste Säule der Infrastrukturen sind die "infrastrukturelle Vorleistungen". Mit anderen Worten: Infrastrukturen stellen sicher, dass sie von den Bürger/innen gebraucht werden können, wenn sie benötigt werden. So, wie der Kunde in den Supermarkt geht, weil er Seife benötigt und nur ins Regal greifen braucht, um sie zu erhalten. Er muss sie also nicht erst bei seinem Supermarkt bestellen.

Es werden also im Vorfeld "Gleise verlegt", damit der Bürger zukünftiges "Reisen" und Handeln umgehend ermöglicht wird. Vorleistungen geben damit auch vor, wie etwas bewältigt werden kann. Auf diese Weise werden bestimmte Handlungen unterstützt und andere erschwert. Veranschaulichen lässt sich dies - um im Bild zu bleiben - auch anhand eines anderen Beispiels. Wird eine Reise in eine beliebige Stadt geplant, kann dafür der PKW/SUV, die Bahn (DB) oder das Flugzeug genutzt werden. Entscheidend dabei ist, dass unabhängig davon, ob die Reise auch angetreten wird oder nicht, oder auch egal welche Art und Weise zum Reisen ausgewählt wird ---> alle Bewältigungsmöglichkeiten zu Verfügung stehen. 

Es gelten darüber hinaus Vorgaben, die sich aus den einzelnen Bewältigungsmöglichkeiten ergeben. Wird das Auto für die Reise ausgewählt, braucht es einen Führerschein und der Fahrer muss sich an die Straßenverkehrsordnung halten. Steigt jemand in in die Bahn - DB oder BOB - braucht er eine gültige Fahrkarte und muss sich dem Fahrplan anpassen Dafür ist er respektive das Individuum zuständig. - Wird aber der auswärtige Autofahrer damit umworben, in eine bestimmte Stadt zum Shoppen zu kommen, müssen auch gute und günstige Parkplätze vorhanden sein. , respektive muss auch ein Flugplatz in der Nähe sein. Dadurch werden bestimmte Handlungen erleichtert oder beschränkt.

Infrastrukturelle Vorleistungen können aus ganz Unterschiedlichem bestehen. Sie können bestimmte Güter und Ausstattungen bereitstellen, Versorgungsleistungen - auch die medizinische - gewährleisten oder benötigtes Wissen zugänglich machen. Es handelt sich um Güter, Dienste und Gelegenheiten für die anerkannt ist, dass sie weder vom Einzelnen noch von seinem sozialen Umfeld selbst zu erstellen sind, welche aber durch den Staat und die Öffentliche Hand gesichert sein müssen, damit die Individuen an der Gesellschaft teilhaben können oder das soziale Feld seine Aufgaben erfüllen kann.

Ob nun die individuellen oder die staatlichen Vorleistungen - gemeinsam ist ihnen, dass sie bestimmte Formen des sozialen Handelns fördern, dazu verpflichten oder drängen. Durch diese Eigenschaft entlasten Infrastrukturen davon, das Handeln immer wieder aufeinander abzustimmen. Es geht hier um die Daseinsvorsorge.

Nach dem deutschen Staats- und Verwaltungsrechtler Ernst Forsthoff, der in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts maßgeblich auf die Entwicklung und Formung des Begriffs "Daseinsvorsorge" einwirkte, bezeichnet diese die Verantwortung für die Schaffung und Aufrechterhaltung allgemeiner Lebensumstände, die in einer Gesellschaft als mehr oder weniger elementare Basis der Lebenserhaltung definiert werden. Im Übergang vom Industrie- zum Wohlfahrtsstaat wurde Daseinsvorsorge zu seiner Hauptaufgabe erklärt.  Eben durch staatliche Bereitstellung und Betreibung von Infrastrukturen und Institutionen die - wie schon erwähnt - Verantwortung für die Daseinsvorsorge seiner Bürger*innen zu übernehmen. So soll jeder Mensch unter anderem über fließendes Wasser und Strom, Zugang zu ärztlicher Versorgung, Zugang zu Lebensmittelversorgung, Anbindung an Verkehrsnetze sowie Zugang zu Kulturangeboten und (besonders schulischer) Bildung verfügen.

Das Konzept von Daseinsvorsorge ist mit den Werten und Idealen von Gerechtigkeit, Chancengleichheit, sozialer Integration und gesellschaftlicher Teilhabe eng verbunden. Die Einbettung eines Jeden in umfassende Strukturen soll die moderne differenzierte Gesellschaft eines Staates „einen“, indem bei den Bedürfnissen des Individuums angesetzt wird. Demgegenüber kann Daseinsvorsorge auch für individuelle und ökonomische Abhängigkeit, Einschränkung und Kontrolle stehen. Wie weit Daseinsvorsorge gehen soll und wie weit der Staat Verantwortung dafür zu tragen hat, ist eine Streitfrage.

Infrastrukturen geben folglich Strukturen vor, wie z.B. ärztliche Versorgungseinrichtungen oder Verkehrssysteme. Daraus ergibt sich ihre sozialintegrative und vergesellschaftende Wirkungsweise, da sie gesellschaftliche Teilhabechancen bereitstellen und darauf ausgerichtet sind, gesellschaftlich gesetzte Ansprüche und Erwartungen zu realisieren. Daraus folgt ein weiterer Aspekt der Vorleistungen. Es resultiert, dass sie bestimmte Handlungsweisen vorschreiben und somit das Handeln strukturieren. Beispielsweise hat man/frau sich bei ärztlicher Hilfe in einer Praxis zu begeben, die Krankenkassenkarte vorzuzeigen und sich als Patient zu verhalten. Diese Art und Weise Handlungen zu strukturieren, lässt sich als Habitualisierung (siehe Abbild unten) beschreiben. Infrastrukturen besitzen folglich eine sozialisierende Wirkung und haben sozial strukturierende und sozialintegrierende Eigenschaften, die sich aus der Verbindung der Bereitstellung von Strukturen und der Habitualisierung und Standardisierung des Handelns ergibt.



Infrastrukturelle Sozialität

Infrastrukturelle Sozialität meint, dass Infrastrukturen ein bestimmtes Verständnis von Sozialität in sich tragen. Die Sozialität, die von den Infrastrukturen ausgeht, ist äußerst vielfältig. Dies ergibt sich aus den sozialen Wechselwirkungen. In diesem Kontext ist gemeint, dass Infrastrukturen die sozialen Wechselwirkungen kanalisieren, dass daraus eine bestimmte Art der Sozialität entsteht.

Das Verständnis der Sozialität von Infrastrukturen zeigt jedoch einen Wandel. Dieser besteht darin, dass ehemals von kleineren sozialen Gruppen betriebene Infrastrukturen von größeren sozialen Einheiten übernommen und in übergeordnete Regelstrukturen eingebunden wurden. Daraus resultiert eine veränderte Art der infrastrukturellen Sozialität. Beispielsweise bedingt ein großer Supermarkt in einer Großstadt eine andere Sozialität, wie ein kleiner Dorfladen, indem sich die Beziehung zwischen Mitarbeitenden und Kund/innen auf einer ganz anderen Ebene bewegt. Die Richtung der Entwicklung der infrastrukturellen Sozialität auf eine unpersönlichere und abstraktere Sozialität zu beschränken ist jedoch nicht gesellschaftsfördernd. 

  • Es lassen sich bei der Entwicklung der infrastrukturellen Sozialität aber auch gegenläufige Prozesse beobachten. Beispielsweise schließen sich Bewohner/innen in Dörfern häufiger zusammen, um Infrastrukturen selbst zu betreiben.

Die Sozialität der Infrastruktur korrespondiert mit den infrastrukturellen Vorleistungen. Bei Infrastrukturen mit einer persönlicheren Sozialität werden die Vorleistungen beispielsweise häufig auf die Bedarfe (nicht "Bedürfnisse") der Nutzer/innen abgestimmt. Ist die Sozialität formeller, werden die infrastrukturellen Vorleistungen standardisiert erbracht.

Infrastrukturelles Regelwerk

Die drei Zugangsregeln für Infrastrukturen sind 

  • die Erstellungsreglen und 
  • Vorhaltungsregeln und 
  • die Gebrauchsregeln. 

Die ersten beiden Regeln richten sich vorwiegend an die Betreiber/innen während sich die dritte Regel hauptsächlich an Nutzer/innen richtet.

Zugangsregeln
Der Zugang und der Zugriff auf Infrastrukturen, ist mit formellen und informellen Regeln verbunden. Die Zugänglichkeit kann dabei inklusiv oder exklusiv gestaltet sein. Es gibt einige Infrastrukturen, für welche ein Großteil der Menschen die Zugangsregeln erfüllen kann, aber auch Infrastrukturen, für die nur wenige Menschen die Zugangsvoraussetzungen erfüllen können. In der Zugänglichkeit wird auch das Verständnis der Sozialität der Infrastruktur deutlich. Als formelle Zugangsregeln zählen beispielsweise der Fahrkartenkauf in öffentlichen Verkehrsmitteln oder auch der Vertragsabschluss bei einem Mobilfunkanbieter, wenn man/frau auf das Mobilfunknetz zugreifen möchte. Als Beispiele für informelle Zugangsregeln (ungeschriebene aber gesellschaftlich anerkannte Regeln), ist z.B. ein Vertrauensverhältnis, welches einem Menschen Zugang verschafft oder eine herausgehobene Position, welche zum Beispiel Kontakte verschafft oder viel Macht gibt. Vitamin B ... Zum Beispiel, dass Bebauungsregeln und/oder Umweltregeln von gewissen Bürger/innen nicht eingehalten werden brauchen, weil sie eben entsprechende Connections haben. 

Erstellungs- und Vorhaltungsregeln
Diese Art von Regel gibt Vorgaben darüber, welche Vorleistungen zu erbringen sind, in welcher Qualität und Quantität und wie sie zu erzeugen sind. Diese Regel kontrolliert den Ablauf und die Rahmenbedingungen der Infrastrukturen. Beispielsweise muss bei öffentlichen Verkehrsmitteln geregelt sein, wie oft und auf welcher Strecke diese fahren, welche Ausstattung und Kapazität sie haben und noch vieles mehr. Zu den informellen Regeln zählen beispielsweise Wünsche und Erwartungen einzelner Personen, oder die Bevorzugung einzelner Stammkunden in Dorfläden.

Gebrauchsregeln
Unter Gebrauchsregeln sind Vorschriften gemeint, welche die Nutzung von Infrastrukturen regeln. Damit richten sich diese Regeln an den Nutzer der jeweiligen Infrastruktur. Mit ihnen wird die Umgangsweise mit den Infrastrukturen und somit auch das Handeln der Nutzer normiert. Damit sind die Gebrauchsregeln wichtig zur Regelung sozialen Handelns. Zu formellen Regeln kann man/frau zum Beispiel das Verbot von Alkohol in öffentlichen Verkehrsmitteln rechnen. Die formellen Gebrauchsregeln werden von den informellen Regeln ergänzt oder teilweise auch relativiert. Es können alle Regeln als informell gesehen werden, welche nicht festgeschrieben sind, aber trotzdem gesellschaftlich anerkannt und verbreitet sind und festlegen was sich gehört und was nicht. Gesellschaftliche Konventionen. So sollte man/frau/jugend sich in den öffentlichen Verkehrsmitteln so verhalten, dass sich andere Fahrgäste nicht gestört fühlen.

Die formalen Regeln des infrastrukturellen Regelwerks sind als Ordnungen und Gesetze in rechtsverbindlichen Texten festgelegt. Somit kann das infrastrukturelle Regelwerk als ein Produkt professionellen Handelns der "Infrastrukteur/innen" gesehen werden. Sie sind die Verantwortlichen für die Planung, Entstehung und den Betrieb von Infrastrukturen. Somit sind diese Spezialist/innen auch für die Festlegung des Regelwerkes verantwortlich. Die Infrastrukteur/innen bilden eine wichtige Trägergruppe innerhalb der Sozialstruktur. Wenn sie versagen, kommt es zum gesellschaftlichen Chaos.

Infrastrukturelle Verräumlichung

Infrastruktureller Verräumlichung bedeutet, dass diese verbinden - und somit soziale Wechselwirkungen und Austausch- und Kommunikationsprozesse begünstigen und ermöglichen. Es gibt drei Grundqualitäten infrastruktureller Verräumlichung:

  • raumbildende,
  • raumüberwindende und
  • überräumliche Infrastrukturen.

Raumbildende Infrastrukturen markieren einen Raum und konstituieren Grenzen mit Hilfe von räumlicher Fixierung und Lokalisierung. Durch den festgelegten Raum gruppieren sich bestimmte soziale Beziehungsformen und die Infrastruktur wird ein „Drehpunkt“ hierfür. Fälschlicherweise werden oft die Gebäude (z.B. Schule, Kirche) als Infrastrukturen bezeichnet. Jedoch sind die Gebäude selbst keine Infrastrukturen, sondern nur Ergebnis der räumlichen Fixierung der Vorleistungen, Sozialität und Regelwerke.

Raumüberwindende Infrastrukturen stellen Vorleistungen, die Austausch- und Kommunikationsprozesse über größere Distanzen hinweg dar. Ganz klassisch kann man/frau dazu die Nutzung von Zügen, Flugzeugen oder anderen Transportmitteln oder den Paketversand und die Post zählen. Diese Infrastrukturen wurden und werden geschaffen, um Orte zu verbinden und um größere soziale Einheiten zu schaffen. Mit raumüberwindenden Infrastrukturen wird infrastrukturelle Sozialität ohne unmittelbare Anwesenheit der Beteiligten möglich.

Überräumliche Infrastrukturen bieten die Voraussetzung für Austausch- und Kommunikationsprozesse, welche sich gleichzeitig über jeden Raum erstrecken. Sie basieren damit auf einer sehr abstrakten infrastrukturellen Sozialität. Durch die Erstreckung über jeden Raum können überräumliche Infrastrukturen als sehr inklusiv bezeichnet werden, was bedeutet, dass die Zugangs- und Gebrauchsregeln meist von fast jeder Person erfüllt werden können. Diese Infrastrukturen bezwingen gleichermaßen die Raum- und die Zeitdimension. Als eine der wichtigsten überräumlichen Infrastrukturen unserer Zeit ist das Internet wichtig zu nennen. Es kann prinzipiell überall, zu jeder Zeit und von jeder Person genutzt werden.

In summa kann man/frau hier von dem so genannten sachlich formulierten "infrastrukturellen Regime" sprechen. Mit ihm soll ausgedrückt werden, dass Infrastrukturen sozial strukturiert und ebenso selbst Ergebnis sozialer Prozesse und Strukturen sind. Außerdem können Infrastrukturen auch eine sozialstrukturierende Wirkung haben. 

  • Eine wichtige Besonderheit von Infrastrukturen ist dabei, dass sie nicht nur in der Gegenwart sozial strukturierend wirken, sondern auch „Weichensteller für die Zukunft“ sind, indem sie auf zukünftige Entwicklungen vorbereiten.

Analysen über den Wandel des infrastrukturellen Regimes zu soziologischen Gesellschaftsanalyse eignen sich hervorragend als Planung für die Zukunft. Nur wer die Diagnose kennt, kann auch die wirklich wirksame Therapie durchführen. Nur dieses Vorgehen hat das Potential, eine soziologische Tür für die Zukunft zu öffnen.

Quellen:

Barlösius, E. (2019): Infrastrukturen als soziale Ordnungsdienste. Ein Beitrag zur Gesellschaftsanalyse. Frankfurt/New York.

Van Laak, Dirk (2020): Das infrastrukturelle Regime der Wissensgesellschaft. https://www.soziopolis.de/das-infrastrukturelle-regime-der-wissensgesellschaft.html

https://institut.soziologie.uni-freiburg.de/dokuwiki/doku.php?id=lv-wikis-oeffentlich:strukt21:eine_soziologische_konzeption_von_infrastruktur

Aktualisiert 🚩 Hamster unterwegs im "real-Weingarten" --- Wie die "Soziale Infrastruktur" im Kommunen übergreifenden Wohnquartier Weingarten/Ravensburg peu a peu zerstört wird ...

25. Mär. 2024, Keine Kommentare
Liebe Leser/innen,

recht lange habe ich überlegt, wie ich die von mir weiter unten schriftlich dargelegte Situation mit einem aussagekräftigen, anschaulichen und zusammenfassenden Schlagwort oder Begriff bezeichnen könnte. Dabei und bei meinen parallelen Suchen im Internet, bin ich auf das gestoßen, was ich so ungefähr meine: Die Zerstörung der "sozialen Infrastruktur" in einem bestimmten Wohnquartier einer Stadt oder auch kleineren Kommune ("Dorf").  Konkret geht es um das kommunenübergreifende Wohn- und Aufenthaltsquartier der beiden freien Kreisstädte 88212 Ravensburg und 88250 Weingarten.

Unter der Begrifflichkeit "Soziale Infrastruktur" ist die Gesamtheit der Einrichtungen und Dienste zur sozialen Versorgung der Bevölkerung geeint. Sie ist wesentlich für die Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse in den Kommunen und im gesamten Bundesgebiet. Diese Gleichwertigkeit unterliegt der öffentlichen Verantwortung, wird aber auch von nicht öffentlichen Akteuren erbracht (Vereine, Kirche, Ehrenamt). Oft aber reichen zentral angelegte Anlaufstellen oder solche in Nachbarorten nicht aus. Die Ausstattung mit sozialer Infrastruktur ist maßgeblich für die Daseinsvorsorge und damit auch für die Umsetzung der Vorgabe des Grundgesetzes (GG) und des darauf basierenden Leitzieles gleichwertiger Lebensverhältnisse. Trotz der Bedeutung von "Gleichwertigkeit" gibt es bis heute keine allgemein anerkannte, verbindliche Definition für Daseinsvorsorge. Aber soziale Infrastruktur ist im engeren Sinn auf Jeden Fall die Gesamtheit der örtlichen, teilörtlichen sowie regionalen Dienste und Einrichtungen, die der sozialen Versorgung der Bevölkerung dienen. Sie umfasst daher die materielle soziale Infrastruktur, personelle soziale Infrastruktur (Fachpersonal) und Institutionelle soziale Infrastruktur, wozu auch ein funktionierendes Krankenhaus gehört, was in meiner Region in der Nachbarstadt Bad Waldsee beispielsweise nicht gegeben ist. Und dieses Krankenhaus fehlt auch in Weingarten. Doch das ist ein anderes und bitteres Thema.

Worum es mir im Kontext des Themas "Soziale Infrastruktur" heute geht, ist das Folgende:


Bei teilweise bis zu 90 Prozent Rabatt am letzten Verkaufstag (23.3.24), waren die Regale im Supermarkt "mein real" nahe der Grenze der beiden Städte Weingarten und Ravensburg hamsterleer. Und das werden sie wohl auch für längere Zeit bleiben ... Foto: Servus Ravensburg


Seit 32 Jahren lebe und wohne ich in der Ravensburger Nordstadt. Davon 16 Jahre im nördlichsten Quartier der  Türmestadt, ganz nah an der Grenze zur Nachbarstadt Weingarten - genannt auch "Burach". Und so gibt es logischer Weise sowohl in der Welfenstadt, als auch in der Oberschwabenmetropole einige "Burachstrassen" - "obere" und "untere".

Mittendrin im Zentrum liegen einige wichtige Institutionen, wie da wären: Kreisverwaltung, Gewerbliche Schulen, Humpisschule, Edith-Stein-Schule, CGH und der große Einkaufsmarkt "mein real" samt Postfiliale, Geldautomat und einigen anderen Gewerbeanbieter/innen. Wichtiger noch: Auf beiden Seiten des genannten Quartiers wohnen tausende von Bürgerinnen und Bürger und bewegen sich tausende von jungen Leuten und Beschäftigte, die versorgt werden müssen. Nicht nur mit Lebensmitteln, sondern auch mit den Möglichkeiten, soziale Angebote in Anspruch zu nehmen. Hier geht es um die Themen "Wohnqualität" und "Aufenthaltsqualität".



Das Burachquartier Weingarten/Ravensburg


Das gilt vor allem für die "immobilen" Bürger/innen, deren fester Wohnsitz sich in diesem Quartier befindet. Und hier wiederum für diejenigen unter ihnen, welche alt und/oder gehbehindert und/oder aus anderen Gründen (kein Auto, schlechte Busanbindung ...) nicht so mobil sind. Und gerade von jenen Älteren/Gebrechlichen leben hier recht viele.

Als vor einigen Jahren die Kreissparkasse (KSK) Ravensburg ihre Filiale in der nördlichsten Nordstadt schließen wollte (100 Meter südlich von McDonald), kontaktierte ich eines der Vorstandmitglieder der KSK, um auf genau dieses Problem aufmerksam zu machen. Doch ohne Erfolg. Ich wurde auf den Geldautomaten in der OSK oder bei der Eisporthalle verwiesen. Doch ein Geldautomat reicht gerade für älter Bürger nicht. Denn es gibt auch noch andere Bankgeschäfte, als die des "Geldabhebens" - und längst nicht jeder betreibt Online-Banking. Auch darauf hatte ich hingewiesen. Erfolglos!

So muss zum Bespiel "Oma Schneckerl" aus dem Alexiusweg (Ravensburg) 1.050 Meter zurücklegen, um die Überweisung für ihre bestellten und gelieferten Gardinen zu tätigen. Selbst wenn sie mit dem Bus fährt, muss sie noch vom Frauentor bis in die Stadtmitte schlurfen (!), weil nicht jeder Bus über den Marienplatz fährt (welcher fährt da eigentlich momentan?) und wenn, dann muss sie von ihren 989 Euro Rente dafür noch knapp Euro berappen. Und gerade heute musst auch ich die Strecke laufen, weil dringend zwei Bankgeschäfte (Überweisung und ein Gespräch) erledigt werden mussten. Zwar "hört" mir ein Geldautomat zu, aber er gibt mir keine Antwort und tut auch nicht, worum ich verbal bitte.

Und nun hat auch noch "mein real" in Weingarten geschlossen. Dieser geniale Einkaufsmarkt mit Lebensmitteln, Haushaltsbedarf jeder Art, Bekleidung von der Socke bis zur Lederjacke, "Postfiliale" *), Geldautomat, Friseur, Bäcker, Schuster, Lottoannahme, Reisebüro, eine wichtige Apotheke (medizinische Versorgung) und gleich drei Imbissen, hat nun am vergangenen Freitag für immer seine Glastüren geschlossen. Was das für die Menschen unmittelbar diesseits und jenseits der Stadtgrenze für die vor uns liegenden vierzehn (14) oder eventuell noch mehr Monate zu bedeuten hat, darüber wurde sich an bestimmten Stellen wohl zu wenig Gedanken gemacht. Und dann sind da ja auch noch die vielen Angestellten von real, die sich alle neue Jobs suchen mussten oder nun vom Arbeitslosen- oder Bürgergeld leben.  

*) Hier konnte man/frau nicht nur Briefmarken kaufen, sondern auch Briefe und Pakete abwiegen lassen und dann aufgeben, Einschreiben verschiedenster Art versenden und allgemeine Fragen (mit Antworten) stellen. 


Übrigens gibt es diese "Zerstörung" auch in der Ravensburger Weststadt, als dort vor Jahren das Bürgerbüro geschlossen wurde um Kosten zu sparen, die heute ihren Niederschlag auf dem kalten Pflaster des "Gespinstmarktes" wiederzufinden sind. Anderes Beispiel ist die Schließung der Jugendinformationsstelle "aha" im Stadtzentrum (dito). Fehlt nur noch, dass der Kontaktladen in Ravensburg nicht weiter betrieben wird ...

So wie ich das ganz persönlich sehe und meine, hätte die Geschichte mit dem "real-Weingarten" auch ganz anders, ohne die endgültige Schließung im Frühjahr 2024, verlaufen können. Und die Frage, ob für die nun anstehende Renovation und/oder Sanierung des Gebäudes bis zu seinem Neuanfang unter einem anderen Label und Logo, tatsächlich soviel Zeit benötigt wird, darf - nicht nur aus meinem persönlichen Interesse heraus - wohl erlaubt sein. Übrigens: Bei einer kürzeren Zeitspanne unter zwölf (12) Monaten bis zur Widereröffnung, hätte der neue Betreiber unter Umständen und aus rechtlichen Gründen, die Beschäftigten von real übernehmen müssen. *)

Wie dem auch sei: 14 Monate (so hieß es jedenfalls immer) oder eventuell mehr, sind eine lange Zeit - und auf jeden Fall liegt ein eventuell ungemütlicher Herbst und ein dunkler und kalter (?) Winter dazwischen.

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*)

Bürgerliches Gesetzbuch (BGB)
§ 613a Rechte und Pflichten bei Betriebsübergang

(1) Geht ein Betrieb oder Betriebsteil durch Rechtsgeschäft auf einen anderen Inhaber über, so tritt dieser in die Rechte und Pflichten aus den im Zeitpunkt des Übergangs bestehenden Arbeitsverhältnissen ein. Sind diese Rechte und Pflichten durch Rechtsnormen eines Tarifvertrags oder durch eine Betriebsvereinbarung geregelt, so werden sie Inhalt des Arbeitsverhältnisses zwischen dem neuen Inhaber und dem Arbeitnehmer und dürfen nicht vor Ablauf eines Jahres nach dem Zeitpunkt des Übergangs zum Nachteil des Arbeitnehmers geändert werden. 

Satz 2 gilt nicht, wenn die Rechte und Pflichten bei dem neuen Inhaber durch Rechtsnormen eines anderen Tarifvertrags oder durch eine andere Betriebsvereinbarung geregelt werden. Vor Ablauf der Frist nach Satz 2 können die Rechte und Pflichten geändert werden, wenn der Tarifvertrag oder die Betriebsvereinbarung nicht mehr gilt oder bei fehlender beiderseitiger Tarifgebundenheit im Geltungsbereich eines anderen Tarifvertrags dessen Anwendung zwischen dem neuen Inhaber und dem Arbeitnehmer vereinbart wird.

(2) Der bisherige Arbeitgeber haftet neben dem neuen Inhaber für Verpflichtungen nach Absatz 1, soweit sie vor dem Zeitpunkt des Übergangs entstanden sind und vor Ablauf von einem Jahr nach diesem Zeitpunkt fällig werden, als Gesamtschuldner. Werden solche Verpflichtungen nach dem Zeitpunkt des Übergangs fällig, so haftet der bisherige Arbeitgeber für sie jedoch nur in dem Umfang, der dem im Zeitpunkt des Übergangs abgelaufenen Teil ihres Bemessungszeitraums entspricht.
(3) Absatz 2 gilt nicht, wenn eine juristische Person oder eine Personenhandelsgesellschaft durch Umwandlung erlischt.
(4) Die Kündigung des Arbeitsverhältnisses eines Arbeitnehmers durch den bisherigen Arbeitgeber oder durch den neuen Inhaber wegen des Übergangs eines Betriebs oder eines Betriebsteils ist unwirksam. Das Recht zur Kündigung des Arbeitsverhältnisses aus anderen Gründen bleibt unberührt.


🌈EARTH-HOUR-DAY am 23. März 2024 - Scheinbar ist Ravensburg nicht beteiligt (?) ... 🧡Gruß an Samuel Bosch im Arrest Göppingen ...

23. Mär. 2024, Keine Kommentare

Liebe Leser/innen,

heute begeht die Weltgemeinschaft den "Earth-Hour-Day" - allerdings sind noch längst nicht alle dabei, auch nicht alle Kommunen in Deutschland. Wenn Sie den Link unter anklicken, kommen Sie auf die Seite des WWF mit der Karte aller der sich beteiligenden und entsprechend gemeldeten Kommunen (Karte vergrößern und dann die "Glühbirnen" anklicken.

https://www.wwf.de/earth-hour#

In unserer Region Oberschwaben/Allgäu/Bodensee sind das Weingarten, Berg, Aulendorf, Pfullingen, Leutkirch, Konstanz und Bregenz (A). 88212 Ravensburg ist nicht dabei und auch gestern in der Zeitung war "nur" zu lesen, dass Weingarten seine Bürger/innen zum Mitmachen aufruft, nicht aber Ravensburg. Vermutlich haben die Verantwortlichen vergessen, es entsprechend zu melden/weiterzugeben. Oder aber sie haben erkannt, dass "eine (1) Stunde Lichtverzicht" im Kontext der Lichtverschwendung vom 2. März 2024 eine Farce ist. Wer weiß.

Hier können Sie nachlesen, worum es bei dieser Aktion geht. Es ist allerdings weit mehr, als nur eine 60 Minuten auf Licht zu verzichten. Vielmehr geht es darum zu erfahren, was man/frau/stadt/aktivi in 60 Minuten alles für den Erhalt eines erträglichen Klimas tun kann. 

Traurig ist es nur, dass diejenigen, die weit, weit mehr als 60 Minuten für das Klima investieren und "engagieren", dafür hin und wieder kriminalisiert werden, wie der Ravensburger Samuel Bosch, dem ich auf diesem Wege einen Gruß in den Jugendarrest nach Göppingen sende!

Stefan Weinert


🚩✔ 🟡Mit Jesus und Karl Marx straffrei Lebensmittel vor der Vernichtung retten ...

23. Mär. 2024, Keine Kommentare



Text: Stefan Weinert, 29.7. 2022 - in Anlehnung an Hannes Wader 1972
Musik: Gary Bolstad

Heute hier - Morgen dort, schmeißt mensch Lebensmittel fort,
und es fehlt nie an einem Argument.
Brot von gestern will kein "Schwein" - kommt in den Container rein,
hoch lebe der verwöhnte Konsument.

Manchmal träume ich schwer und dann denke ich es wär' -
Zeit für mich "aufzusteh'n" und neue Wege zu geh'n.
Weil das ICH nur noch zählt und das DU nichts mehr gilt
und ein lohnendes Ziel, das uns fehlt.

Doch auch in unserer Stadt - gibt es Menschen, die ham's knapp,
für Brot, Gemüse, Joghurt, Obst - - - kein Geld.
Doch wer Brot von gestern "klaut", der ist heute ein Rabauk' ,
und wird morgen vor den Kadi gestellt.

Manchmal träume ich schwer und dann denke ich es wär' -


Heute hier, Morgen dort --- Paragrafen oder Brot?
Die Frage ist doch, wer sich strafbar macht!
Wer rettet, was noch gut - und wer damit Gutes tut?
Oder ist's vielleicht nicht doch der satte Staat?!!

Manchmal träume ich schwer und dann denke ich es wär' -
Zeit für mich "aufzusteh'n" und neue Wege zu geh'n.
Weil das ICH nur noch zählt und das du nichts mehr gilt
und ein lohnendes Ziel, das uns fehlt

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Von Stefan Weinert

Heute, am Earth Hour Day 2024, fragt meine Zeitung seine Leser/innen -also auch mich, den Blogger - ob die "Lebensmittelrettung eine Straftat sei" oder nicht. Man/frau solle doch bitte dazu Stellung nehmen. In meinen Blogartikeln der vergangenen Jahre habe ich oft über das "Containern" berichtet und auch dazu Stellung bezogen. Hier etwas zwar ausführlich, dafür aber auch mit Bildern :) meine Meinung.


Auf dem Ravensburger "Gespinstmarkt" - Foto: Aktivi 

In der Bundesrepublik Deutschland ist es juristisch gesehen gesetzeswidrig und strafbar, Lebensmittel die noch essbar sind, aus Containern von Geschäften zu entnehmen und sie dann an Hunger Leidende oder andere Bedürftige zu verschenken. Ja, manche behaupten, dass es in solchen Fällen der Weitergabe an "prekäre" Bürgerinnen Hehlerware sei, was bedeuten würde, dass auch die Abnehmer/innen (die Bedürftigen) sich strafbar machen würden. So will es das Gesetz, so wollen es die die Gesetze unseres Landes. 

Vor einer Woche, am 17. März 2024 hatte ich hier einen Artikel geschrieben in dem ich frage: Was bedeutet eigentlich das Wort "kriminell"? Und meine Recherchen ergaben, dass das Substantiv "Kriminalität" in unserer gesellschaftlich ein recht "schwammiger" Begriff ist, den selbst die Juristen sehr differenziert sehen. So kann - so resümierte ich - es durchaus kriminelle Handlungen geben, die nicht mit geltendem Recht vereinbar sind, trotzdem aber keine Straftat darstellen, und wies als Beispiel auf die tägliche Zerstörung der Umwelt. durch staatliche oder andere Institutionen hin. "Kriminalität" - so stellte ich fest - ist das Gegenteil oder der Gegenpart zur Harmonie und Moral einer Gruppe und der Gesellschaft.


Polizei kontrolliert Aktivist/innen (Klima und Lebensmittelrettung) - Stef-Art

"Kriminell" und/oder kriminelles Verhalten ist demnach nicht nur ein juristischer Begriff, sondern vor allem ein soziologischer. Ein Verhalten anderer, dass der Gesamtheit der Bürger/innen in Kommune, Land und Bund die Harmonie nimmt, die Moral zerstört und die Gesellschaft spaltet, ohne dadurch hinter Gitter zu kommen. 

Doch leider haben unsere Gesellschaft, respektive die Staatsgewalt, den Begriff "kriminelles Verhalten" oder das Schlagwort "Kriminalität" (lateinisch: 'crimen' = Schuld, Anklage Verbrechen, Beschuldigung) auf das Makrophänomen "Gesamtheit aller gegen geltendes Strafrecht verstoßende Straftaten" reduziert, was sich widersprüchlich anhört und auch ist.


dito

Die Frage muss erlaubt sein, ob es kriminell ist, Holz aus dem Wald zu entwenden, um mit seiner siebenköpfigen Familie im Winter bei minus 12 Grad Celsius nicht zu erfrieren, oder ob es eher kriminell ist, hektarweise Bäume zu fällen, nur um explizit Profit mit dem darunterliegenden Kies zu machen, und nicht etwa, um mit dem Holz sozialen Wohnungsbau zu betreiben?

Darüber gibt es einige Artikel in der "Rheinischen Zeitung" (Rhein Gazette) von Herbst 1842. Herausgeber: Karl Marx. Zu diesem Zeitpunkt ist Karl Marx 24 Jahre alt. Die "Rheinischen Zeitung" gilt als das Erbe der französischen Revolution im Rheinischen Deutschland. In diesem Zusammenhang veröffentlichte Karl Marx eine Reihe von Artikeln, die als 'Debatten über das Holzdiebstahlsgesetz' bekannt sind. Themen dieser Debatten sind die Fragen über das Eigentum, die Pressefreiheit, die Armut und die Strafe. Der Preußischen Zensur sind diese Texte zu subversiv: Im April 1843 wird die Rheinische Zeitung geschlossen und der junge Marx geht nach Paris ins Exil. In der Gegenwart, also heute! sind diese Ideen des jungen Marx aktueller denn je und zwar im Zusammenhang mit der Privatisierung des öffentlichen Raums, der Krankenhäuser von Flensburg bis zu den Alpen, der Kriminalisierung von zivilem Widerstand und der Globalisierung des Kapitalismus. 

Auch 180 Jahre später geht es um den Kampf armutsfreier Lebensbedingungen für alle Menschen. Privilegien der Besitzenden sind dagegen keinesfalls zu verteidigen, sondern stehen im klaren Widerspruch zur bürgerlichen und grundgesetzlichen Gleichheit. Die deutsche Gesellschaft - bis hin in die Kommune vor Ort - ist längst nicht mehr egalitär (auf Gleichheit beruhend oder zumindest Gleichheit anstrebend. Oder werden in Ihrer Stadt, liebe Leser/innen, die Prinzipien der Gleichwertigkeit und der Gleichberechtigung aller Menschen in den Vordergrund gestellt?


Stef-Art 2022

Wer an die Grundideen Karl Marx' denkt kommt nicht umhin, an seinen Vordenker Jesus von Nazareth erinnert zu werden. Beide aber tragen das Schicksal der Umkehrung ihrer Ideen in Krieg, Tod und Verdammung durch jene, die meinten, ihre Erben zu sein.  

Jedenfalls habe ich mich gefragt, was wohl Jesus zu den "Lebensmittelräubern" heute in Deutschland sagen würde und ob er wohl die entsprechenden (Klima)Aktivist/innen unterstützen würde.

Lange brauchte ich nicht zu überlegen. Jesus lebte in Judäa, das damals vor genau 2.000 Jahren zwar von den Römern als Provinz besetzt, aber immer noch eine "Theokratie" war. Das heißt, die Bibel, die Thora und die Propheten bestimmten, was Recht und was Unrecht war. Die Steuern gehörten zwar dem Kaiser - das Leben aber gehörte Gott.

Mir geht es hier nicht um die wo mögliche "Gleichsetzung von Demokratie und Theokratie", ganz und gar nicht, und ich bin froh, in einer Demokratie leben zu dürfen, auch wenn sie (siehe oben) doch ziemlich aus den Fugen geraten und reformbedürftig ist. Sondern es geht mir um das Thema "Erhalt/Wiederherstellung der Würde des Menschen im Lichte der geltenden Gesetzgebung".

Nun geschah eines schönen Tages Folgendes:

"An einem Sabbat [wo jegliche körperliche Betätigung nach dem Gesetz verboten war] ging Jesus mit seinen Jüngern durch die Getreidefelder. Unterwegs fingen die Jünger an, Ähren abzureißen und die Körner zu essen [da sie Hunger hatten]. Da beschwerten sich die Pharisäer [die Hüter der theokratischen Gesetze] bei Jesus: »Sieh dir das an! Was sie tun, ist doch am Sabbat doch gar nicht erlaubt! [strafbar]« Aber Jesus antwortete ihnen: »Habt ihr denn nie [im Talmud] gelesen, was König David tat, als er und seine Männer in Not geraten waren und Hunger hatten? Damals ging er in das Haus Gottes [den Tempel]. Er aß mit seinen Männern von dem Brot, das Gott geweiht [heute: geweihte Hostie] war und welches nur die Priester i Rahmen des Gottesdienstes essen durften.« Und Jesus fügte hinzu: »Der Sabbat wurde doch für den Menschen geschaffen und nicht der Mensch für den Sabbat [Das Leben eines Menschen ist wichtiger als jedes Verbot]. Deshalb ist der Menschensohn [Jesus] auch Herr über den Sabbat und kann somit entscheiden, was am Sabbat erlaubt ist.« Markus 2, 23 ff)

  • 15 Prozent der Weltbevölkerung hungert. Während wir uns in diesen Breitgraden überlegen, was wir denn Tolles Morgen zum Mittag essen, fragen sich über 800 Millionen Menschen, ob sie Morgen überhaupt etwas Essbares finden.

Der Erhalt eines jeden Menschenleben und/oder die Herstellung eines menschenwürdigen Lebens, stehen weit über jedem Gebot oder Verbot.  Das gilt für das Containern genauso, wie die Rettung der Flüchtlinge aus dem Mittelmeer. "Die Würde des MENSCHEN (nicht: des Wohlhabenden, des Steuerzahlers, des Deutschen) ist unantastbar." - Das steht nicht in der Bibel, hat aber was mit ihr zu tun, sehr viel sogar!

Apropos: "lebte Jesus heute in Deutschland". Das tut er übrigens, nur übersehen ihn täglich 99,99 Prozent der Bevölkerung, egal übrigens ob Christ, andersgläubig oder strenger Atheist - und auch ich gehöre oft dazu. Die Klimaaktivist/innen und Lebensmittelretter/innen sind da schon viel näher dran, aber wenige und unsichtbare Zeitgenossen, denen das oft nicht bewusst ist. Das macht der folgende Text deutlich.

"Denn ich war hungrig und ihr habt mir zu essen gegeben; ich war durstig und ihr habt mir zu trinken gegeben; ich war fremd und ihr habt mich aufgenommen; ich war nackt und ihr habt mir Kleidung gegeben; ich war krank und ihr habt mich besucht; ich war im Gefängnis und ihr seid zu mir gekommen. Dann werden ihm die Gerechten antworten und sagen: Herr, wann haben wir dich hungrig gesehen und dir zu essen gegeben oder durstig und dir zu trinken gegeben? Und wann haben wir dich fremd gesehen und aufgenommen oder nackt und dir Kleidung gegeben? Und wann haben wir dich krank oder im Gefängnis gesehen und sind zu dir gekommen? Darauf wird der König ihnen antworten: Amen, ich sage euch: Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan.  (Matthäus 25, 35 ff)

Aus soziologischer, moralischer und theologischer Sicht muss also auch die Frage erlaubt sei, wer denn eigentlich hier kriminell ist. Der, der weggeworfenen, überflüssige aber noch genießbare Lebensmittel vor der endgültigen Vernichtung bewahrt? oder jene, und ggf. wir alle, welche durch unser Produzierverhalten und Kaufverhalten zu diesem Missstand beitragen? 

Ohne Adi Dassler (adidas) wäre Deutschland 1954 gegen Ungarn im Rasen versunken und Uwe Seeler hätte 1966 nicht spielen können - Geld regiert den DFB und der "Geist des Sports" verabschiedet sich endgültig von ihm ...

22. Mär. 2024, Keine Kommentare

Blogger: In meiner Kindheit saß bei den Spielen der nachkriegs-deutschen Fußballnationalmannschaft neben dem Fußballtrainer Sepp Herberger auch immer Adi Dassler auf der Trainerbank. Ich kann mich gut an das Buch über die Fußball-WM 1958 in Schweden erinnern, welches in unserer Familie kursierte und interessiert gelesen wurde, da wir zu dieser Zeit keinen Fernseher hatten. dort las und sah ich auch zum ersten Mal jenen Adi Dassler. Ihm hat der deutsche Fußball und vor allem der DFB unglaublich viel zu verdanken. Bis heute.


https://www.adidassler.org/de/leben-und-werk/chronik

Adidas - von Adi und seinem Bruder Rudolf (später PUMA) gegründet - zahlt dem DFB zurzeit jährlich 50 Millionen dafür, dass es den DFB ausrüsten darf - und das pinke Trikot für die EM ist der absolute Renner. Und nun kommt Nike daher und bietet 50 Millionen mehr ohne zu wissen, ob der DFB in Zukunft überhaupt noch ein Werbefaktor sein wird. Wie auch immer. Geld ist nicht alles. Wir einfachen aber echten Fußballfans seit Kindesbeinen an, die wir Fußball auf der Kuhweide, dem Bolzplatz und den sandigen Straßen wegen des Fußballs gespielt haben, aber auch viele Fußballgrößen hierzulande, sind entsetzt.

Und so, wie bei der WM in Katar kein gutes Karma über DFB-Auswahl schwebte, so ist es auch diesmal.

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https://www.adidassler.org/de/leben-und-werk/chronik

Weit vor der Gründung von adidas und Puma hatten die Gebrüder Dassler Sportschuhe hergestellt. Doch ging es ihnen dabei nie um das "Politische" und Adi hielt von den Nazis absolut nichts. Sein einziges Ziel war es, Sportler zu unterstützen, völlig unabhängig von ihrer politischen, religiösen oder ethnischen Herkunft. Dass er 1936 in Berlin, vor den Augen der NS-Führung, den Afroamerikaner Jesse Owens mit Schuhen der Gebrüder Dassler ausstattete, zeugt von Adis politischer Distanz.

Bereits zu Beginn der 1940-Jahre waren die Brüder über geschäftliche Angelegenheiten unstimmig. Für Adi (später adidas) stand die Schuhentwicklung an oberster Stelle, bei seinem Bruder (später Puma) der Gewinn und die Profitabilität des Unternehmens. 

Am 28.10.1943 gab Albert Spee den »Erlaß über die Aufgabenverteilung in der Kriegswirtschaft« aus. Die Anordnung führte noch am selben Tag zur Stilllegung der Gebrüder Dassler Sportschuhfabrik. Adi verdächtigte Rudolf, die Stilllegung veranlasst zu haben, um damit Adis Einberufung in den Krieg zu bewirken. Jetzt wurden die Maschinen und das Personal der Gebrüder Dassler für die Rüstungsproduktion umfunktioniert. Im Auftrag lokaler Unternehmen stellten Adi und seine Angestellten von November 1943 bis Kriegsende Einzelteile für die Rüstungsindustrie her.

Im Entnazifizierungsverfahren nach dem Krieg wurde Adi Dassler zunächst als »belastet« eingestuft und enteignet. Doch dann gelang es ihm zu beweisen, dass er nie politisch aktiv gewesen war. Zum Glück machten eine Vielzahl von Mitarbeitern sowie angesehene Mitbürger Herzogenaurachs Aussagen, die ihn entlasteten. Ein Freund Adis mit jüdischer Abstammung sagte eidesstattlich aus, dass ihn Adi bei sich aufnahm und vor den Nationalsozialisten schützte.

Dank seiner fachlichen Kompetenz wurde Adi Dassler seit 1950 ständiger Begleiter und Berater der deutschen Fußball-Nationalmannschaft. Als »Schuster der Nation« hörte er sich die Schuhsorgen und Vorschläge der Spieler an und beriet sie vor jedem Spiel bei der Wahl der richtigen Stollen, um das Schuhwerk auf das Wetter und die Platzverhältnisse abzustimmen.

Legendär wurde der Satz des Bundestrainers Sepp Herberger: „Adi, stolle auf!“ Im Endspiel der Weltmeisterschaft 1954 in der Schweiz trat Deutschland gegen den Favoriten Ungarn an. Zur Halbzeit schraubte Adi längere Stollen auf. Die deutschen Spieler behielten auf dem lehmigen, rutschigen Boden festen Stand und ihre langen Stollen kamen sauber aus dem Rasen heraus, während an den kurzen, nicht auswechselbaren Stollen der Ungarn der Dreck kleben blieb und deren Schuhe noch schwerer machte, als sie ohnehin schon waren. Die deutsche Elf gewann mit 3:2 Toren - das Spiel ging in die Geschichte als das Wunder von Bern ein. Für adidas waren die auswechselbaren Schraubstollen der endgültige Durchbruch.

Seine bekanntesten Innovationen: die stetige Weiterentwicklung der Schraubstollen für Fußballschuhe, Laufschuhe mit auswechselbaren Dornen für Leichtathleten, Nylonsohlen für Fußballschuhe sowie Nylonhalbsohlen, die eine deutliche Gewichtseinsparung ermöglichten. Adi widmete sich nie nur der Funktionalität seiner Sportschuhe, er hatte immer auch ein Auge auf deren Gewicht. Seit Anbeginn unterschieden sich seine Schuhe durch Geschmeidigkeit und Leichtigkeit von jenen der Konkurrenz.

Schon in den frühen 1960er-Jahren hatte Adi begonnen, die Weiterentwicklung von Spitzensportschuhen in enger Zusammenarbeit mit Sportärzten und Orthopäden in Angriff zu nehmen. Dabei entwarf er auch Spezialanfertigungen für verletzte Fußballspieler und Leichtathleten. Uwe Seelers maßgeschneiderter Fußballschuh mit Fersenpolsterung und zusätzlicher Schnürung im Fersenbereich, ist wohl das berühmteste Beispiel. Ohne diesen Spezialschuh, den er 1966 im legendären Wembley-Spiel gegen England trug, hätte Seeler gar nicht spielen können, denn er hatte sich zuvor schwer an der Achilles-Sehne verletzt. Adi bewahrte ihn mit seinem Spezialschuh vor dem vorzeitigen Aus.

RAMADAN/رمضان --- "Fasten" in den drei großen Religionen - Zum Fastenmonat Ramadan und dem religiösen Fasten allgemein ...

22. Mär. 2024, Keine Kommentare

Servus Ravensburg über "Ramadan" und "Fasten" - Koran und Bibel

رمضان


Der alttestamentliche, also jüdische Prophet Jesaja sagt in seinem 58. Kapitel das Folgende über das Fasten:

  • "Ist das ein Fasten, wie ich es liebe, / ein Tag, an dem man sich der Buße unterzieht: wenn man den Kopf hängen lässt, so wie eine Binse sich neigt, / wenn man sich mit Sack und Asche bedeckt? Nennst du das ein Fasten / und einen Tag, der dem Herrn gefällt? Nein, das ist ein Fasten, wie ich es liebe: / die Fesseln des Unrechts zu lösen, / die Stricke des Jochs zu entfernen, die Versklavten freizulassen, / jedes Joch zu zerbrechen, an die Hungrigen dein Brot auszuteilen, / die obdachlosen Armen ins Haus aufzunehmen, wenn du einen Nackten siehst, ihn zu bekleiden / und dich deinen Verwandten nicht zu entziehen." (Bergpredigt, Matthäus 6)

Da die christliche(n) Kirche(n) das Alte Testament adaptiert hat/haben, sollten sich auch Christen dies zu Herzen nehmen. Auch der Prophet Muhammed nimmt immer wieder positiv Bezug auf die Propheten des "Buches", von Adam, Noah, Abraham bis Jesus. Es ist stark davon auszugehen, dass er sowohl das Alte Testament und die Evangelien kannte. 


Der Zimmermann aus Nazareth, den die römische Kirche zu Gott selbst erhoben hat, der aber für die Muslime einer der höchsten Propheten Gottes ist (Sure 2 und Sure 3) und von dem Muhammed sagt, man solle tun, was er gelehrt hat (siehe dort), dieser Jesus sagt zum Thema Fasten:

  • "Wenn ihr fastet, macht kein finsteres Gesicht wie die Heuchler. Sie geben sich ein trübseliges Aussehen, damit die Leute merken, dass sie fasten. Amen, das sage ich euch: Sie haben ihren Lohn bereits erhalten.“



Mit dem Fasten und dem Fastenmonat "Ramadan" beschäftigt sich der Prophet Muhammed in der Sure 2 des Korans, und dort in den Versen 183 bis 187. Nachdem der Koran sich dort ausführlich und konkret mit dem Verzicht von Nahrung und anderen Dingen beschäftigt, heißt es in der Sure 188: 

  • "Esst und trinkt, doch verrichtet die Form der Anbetung, die euch helfen, eure Seele im Zaum zu halten, wie das Fasten. Und verschlingt nicht euren Besitz untereinander auf falsche Art durch Nichtigkeiten, Sünden und Verbrechen wie Diebstahl, unberechtigte Aneignung, Bestechung, Wucher und Glücksspiel, und bietet ihn nicht den Herrschenden an, um dadurch einen Teil vom Besitz anderer Menschen auf sündige Weise zu verschlingen - und das wissentlich." (Ali Ünal)

Aus den vorherigen - oben erwähnten - Versen zum Fasten ergibt sich, dass es Praxis war und heute noch ist, sich während des Monats Ramadan einige Nächte zur Besinnung und zum Gebet in der Moschee zu verbringen. Nach der Überlieferung pflegte der Prophet Muhammed diese Praxis die letzten zehn Tage des Fastenmonats. Es handelt sich hier um eine Art Weihezustand, den I'tikaf, der hier ganz gut beschrieben wird. 

Zu sagen ist noch, dass den Muslimen der Fastenmonat durch den Koran vorgeschrieben ist, wobei dieser (siehe dort) einige Ausnahmen und Modifizierungen zulässt. Die sogenannte Fastenzeit der Katholischen Kirche, ist im Neuen Testament nicht zu finden. Wenn man/frau den Text des Propheten Jesaja ernst nimmt, dann ist Fastenzeit jeden Tag angesagt. Die aber hat nichts mit Verzicht auf Nahrung etc. zu tun, sondern mit dem fürsorglichen und humanen Umgang des Mitmenschen. 



  

"SOZIALE GERECHTIGKEIT" --- Das unbekannte Wesen in unserer Gesellschaft ...

9. Mär. 2024, Keine Kommentare


Spendet von dem Guten, das ihr erworben habt, und von dem, was für euch aus der Erde hervorkommt, und sucht darunter zum Spenden nicht das Schlechte aus, um es als Almosen zu geben, das ihr selber nicht nehmen würdet, ohne dabei die Augen zuzudrücken.

Liebe Leser/innen,

was glauben Sie, woher dieser Satz stammt? 

  • Aus der Bibel? 
  • Aus dem Koran? 
  • Aus den Überlieferungen der Indigenen (Indianer) Nordamerikas? 
  • Stammt der Satz vielleicht aus dem "Kapital" von Karl Marx?
  • Oder ist es einer der Glaubenssätze der Mormonen? 
  • Handelt es sich womöglich um einen Auszug des Manifestes der Lebensmittelretter, welche noch genießbare Esswaren aus den Containern retten? 
  • Oder aber ist dieser Satz ein Kommentar zu den Texten der allgemeinen Menschrechte? 

Die Antwort finden Sie ganz unten - auf dem Kopf geschrieben - damit Sie nicht gleich die Antwort vorgefertigt finden.

Wie auch immer - es ist ein ganz wichtiger Satz, der sehr viel mit dem leider schon wertlos gewordenen Syntagma "soziale Gerechtigkeit" zu tun hat. Wertlos deshalb, weil dieser Begriff durch ständige, aber inhaltslose Wiederholungen die Inflation der Weimarer Republik fast in den Schatten stellt. 

Denn "sozial-gerechtes" Verhalten hat absolut nicht mit dem Geben von "Almosen" - wie im obigen Zitat erwähnt - zu tun. Vielmehr ist es genau das "Antonym" davon und bedeutet wörtlich:  Mitleid, Mildtätigkeit, Erbarmen, milde Gabe, die dem Geber/Geberin nicht weh tut und dem Empfänger nicht wirklich weiterhilft.

Ob es nun die SPD ist, oder die Linken es waren, die CDU/CSU meint, es zu erfüllen, oder SW Sahra Wagenknecht dieses rein verbale Element in der zukünftigen Zeit gebrauchen wird, sie alle haben das "Soziale" verraten. Ganz schlimm tat dieses die S(oziale)PD im Jahr 2005 mit der Hartz-IV-Gesetzgebung. DENN --->

"Sozial" bedeutet von seinem Wortursprung her, ---> hälftig teilen, teilhaben lassen von und an dem, was man/frau selbst hat. Adressat dieses "Sozialen" ist der/die, die nichts, oder nicht so viel haben, wie der/die, die aufgefordert werden, zu geben. Wer dazu nicht bereit ist, sollte dazu stehen und zugeben, dass es ihm schwerfällt (und wer von uns will sich davon freisprechen?), das hart erarbeitete wirklich so zu teilen, wie man/frau ein Laib Brot hälftig teilt, damit der Nachbar nicht verhungert. Aber dann sollte nicht von "sozial" gesprochen werden. Das wäre dann ehrlicher.

Was gemeint ist, "feiern" wir eigentlich jedes Jahr vor allem im süddeutschen Raum am 11. November - und seit über 1.500 Jahren haben wir Menschen es doch nicht begriffen.  Der römische Offizier Martinus von Tours (316/317 bis 397), ritt im Winter 334 n. Chr.  durch das Stadttor von Amiens (heute Frankreich) und sah dort einen unbekleideten Mann um Almosen bittend. Der Römer hatte außer seinen Waffen und seinem Militärmantel nichts bei sich. Statt aber dem Bettler eine (1) Messing-Sesterze hinzuwerfen und weiter zu reiten, hielt er an, teilte seinen Mantel mit dem Schwert in zwei gleichgroße Hälften und gab diese dem Nackten. Der Mythe nach soll dem Soldaten in der folgenden Nacht im Traum der Zimmermann von Nazareth (Jesus) erschienen sein, und bekleidet mit dem halben Mantel, den Martinus am Stadttor zurückgelassen hatte sagte dieser: „Ich bin nackt gewesen und du hast mich gekleidet … Was du diesem Geringsten getan hast, das hast du mir getan."

Nicht einmal die Kirche, welche diese Geschichte bis heute tradiert hat, hält sich daran, obwohl sie "Mäntel", Brot und "Dächer über dem Kopf" genug hat. Wie soll es da - bei diesem schlechten Vorbild - der Staat tun.


Wenn du auf den Mount Everest willst, dann peile den Mond an (Exupéry) 


Und "Gerechtigkeit" ist ein Zustand, den es in dieser Welt eigentlich nicht gibt und auch nie gegeben hat. Schon gar nicht, wenn dieser Begriff in der Denk-Weise der "Aufklärung" ausgelegt wird. Denn dort - abgeleitet von den alten griechischen Philosophen - bedeutet "Gerechtigkeit" (dikaiosyne): jeder erhält ein gleich großes Stück vom Kuchen. Nimmt man/frau die biblische Anschauung von "Gerechtigkeit", dann klingt das schon ganz anders, aber dennoch scheinbar auch unerreichbar: gerecht ist, wenn jeder Mensch das erhält, was er benötigt, um ein Leben führen zu können, in dem seine Grundbedürfnisse (Mantel, Brot, Dach über dem Kopf) vorhanden sind.

Auch da gibt es eine alte Geschichte, die - selbst wenn es sich hier um eine Mythe handeln sollte - zeigt, was gemeint ist. Am Tor der wohl ältesten Stadt der Welt - Jericho - saß vor rund 2.000 Jahren ein blinder Mann und bettelte, bat also um diese bekannten Almosen. Er hörte, wie eine große Menschenmenge vorbeizog. Und als er mitbekam, dass dieser Prophet Jesus der Grund dafür war, schrie er: "Jesus, Sohn Davids, hab Erbarmen mit mir!" Und tatsächlich blieb der Nazarener stehen. Doch statt ihm zehn Denare hinzuwerfen fragte der den Blinden, wissend, dass diesem die Denare für ein paar Tage aber nicht mehr helfen würden, was er denn wirklich bräuchte. "Mach mich sehend," war die mutige, verblüffende Antwort. Und genauso geschah es. Damit war dieser Mann gesellschaftlich integriert. Denn sehend konnte er nun einer Arbeit nachgehen, und in der Folge sich Brot und Mantel und ein Dach über dem Kopf leisten. Das ist Gerechtigkeit.  

Deshalb sollten wir auch den heute schon inflationären Begriff "Gerechtigkeit" mit großer Vorsicht behandeln und wieder ins angemessene Licht rücken. Und wer es sich ins Parteiprogramm schreibt, sollte es vorher praktiziert haben.

Wirklich "sozial-gerechte" Menschen sehen wir in unserer Gesellschaft so gut wie keine. Nicht, weil es sie nicht gibt, sondern weil sie still und im Verborgenen und unerkannt am Nächsten agieren -ohne ein Aufheben darüber zu machen. Ich gehöre jedenfalls leider nicht zu ihnen.

Tja lieber Blogger, wenn das so ist, dann können wir ja gleich alle einpacken, oder? Nein, natürlich nicht. "Soziale Gerechtigkeit", so wie oben ausgeführt, ist zwar ein schier unerreichbares Ideal unter Milliarden von Egoisten. Aber es sollte als Ziel nicht aus dem Auge verloren gehen - ist doch der Weg das Ziel. Und selbst wenn wir das Ideal (im Bild = der Mond) nicht erreichen, der Gipfel des "Mount Everest" ist nachweislich durch Menschen erreichbar.

 



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