OSK und MCB
Leserbrief: OSK will ruinösen ...
Als Leser der „Schwäbischen Zeitung“ war ich über die Berichterstattung zu den jüngsten Fusionsgedanken der Oberschwäbischen Kliniken (OSK) mit dem Medizin-Campus Bodensee (MCB) ziemlich erschrocken. Nun soll ja eine gute Zeitung seine Leserschaft über die aktuellen Ereignisse und Entwicklungen in der Gesellschaft auch zeitnah informieren. Deshalb gilt mein Unverständnis und auch Zorn (!) eigentlich den Verantwortlichen der hiesigen OSK, von der die Fusionswünsche ausgehen.
Denn noch sind die Tränen der Hinterbliebenen und geschockten Kollegen und Kolleginnen jener Ärztin des MCB, die im Frühwinter 2023 – davon ist auszugehen – Selbstmord beging nicht getrocknet, da verhandelt „unser Krankenhaus“ mit jener Klinik, in der immer noch fünf Chefärzte arbeiten, denen die verstorbene Ärztin schwere Vorwürfe gemacht hat, die hingehen bis Totschlag, Vernachlässigung von Anvertrauten und Anfangsverdacht des versuchten Abrechnungsbetruges.
Auch die bundesweiten prominenten Medien berichten, dass daraufhin der engagierten und beliebten Ärztin gekündigt wurde, woraufhin diese eine Überdosis Schlaftabletten nahm und verstarb. Die Untersuchungen - so wird von Flensburg bis Freiburg berichtet - ob die Vorwürfe der jetzt für immer Schweigenden berechtigt waren, werden sich noch bis in den Sommer 2024 hinziehen. Deshalb finde ich es absolut pietätlos, was die sowieso schon skandalträchtige OSK in diesen Tag macht und damit nicht noch drei Monate warten konnte.
Letztverantwortliche auch für die „nur“ Fusionsgedanken aber sind der Ravensburger Landrat und der von ihm angeführte Aufsichtsrat. Ich bin gespannt, was denn diesmal mein persönlicher „Minischter“ Manne Lucha dazu meint, und ob er den Kreistag wieder so unter Druck setzt, dass dieser wieder einmal mehr auf das Geld, als auf seine Bürgerschaft hört.
Stefan Weinert, Ravensburg