Brot und Wein
17. Mai, 2024 um 12:06 Uhr,
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Korrigierte Fassung:
Brief an den Ravensburger Gemeinderat, die Ravensburger Stadtverwaltung, die drei Ravensburger Bürgermeister und das Orga-Team "Brot und Wein"
Aufgrund einer Ergänzung und einer notwendigen Korrektur, musste der Text geändert werden. Sorry.
Sehr geehrte Damen und Herren,
als ich gerade in der "Schwäbischen Zeitung" online den Aufmacher "Brot und Wein auf dem Gespinstmarkt" las, musste ich spontan an eine Art öffentlichen "Abendmahlfeier" aller Nationen denken. Das mag auch an meiner pastoralen Vergangenheit liegen - aber nicht nur. Denn das Syntagma "Brot und Wein" steht nun mal offiziell für das christliche Abendmahl. Und es erinnert zudem an die "Hochzeit von Kanaan".
Doch weit gefehlt. Es geht hier um ein weiteres säkuläres viertägiges Nobel-Event mit viel teurem Wein ("edle Tropfen") und wenig wirklichem Brot. Im Artikel selbst fällt kein einziges Mal dieses Wort, stattdessen "Snacks" und "Leckereien", was alles Mögliche bedeuten kann. Dazu das volle Programm a la "Ravensburg schlemmt", wie wir es auch von anderen Veranstaltungen kennen. Fehlt nur noch die vorgeschrieben Kleiderordnung like "Presseball" oder ähnlich.
Was mich regelrecht ärgert ist die vorübergehende Implementierung der "Bar 2.0" hinter dem roten Rathaus. Stattdessen wäre der über die Kirchstrasse, die gleich nebenan liegt, hinaus beliebte "RIVA-Spritz" - als Ergänzung zu dem ansonsten vollständigen Angebot auf dem Gespinstmarkt angesagt; entweder direkt an der Frauenkirche oder mit einem Stand auf dem "Gespinstmarkt". Dieses Vorhaben und Angebot des "Wer wird Millionär"- Wirtes aber wurde von dem Organisationsteam "Brot und Wein" kategorisch abgelehnt worüber selbst die Stadtverwaltung erstaunt gewesen sein soll. So gibt es nach meinen Informationen auf dem Gespinstmarkt selbst, keinen einzigen Vertreter der Ravensburger Gastronomie - alle Weinangebote kommen aus der Bodenseeregion.
Für mich ist dieses Edel-Event - sei es vom Namen her oder wegen seines Inhaltes - makaber und dekadent. Froh sei jeder, der nicht dabei sein muss, um dem Niedergang der Ravensburger Gesellschaft bei "Brot und Wein" zu zelebrieren. Da bin ich nun gespannt, ob in der morgigen Ausgabe "Schwäbische" im "Impuls zum Pfingstfest" darüber etwas zu lesen ist, ob nämlich das "Gründungsfest der christlichen Kirche" ebenso "beliebt" ist, wie das wie das Weinfest.
Stefan Weinert, Ravensburg