Ohne Adi Dassler (adidas) wäre Deutschland 1954 gegen Ungarn im Rasen versunken und Uwe Seeler hätte 1966 nicht spielen können - Geld regiert den DFB und der "Geist des Sports" verabschiedet sich endgültig von ihm ...
Blogger: In meiner Kindheit saß bei den Spielen der nachkriegs-deutschen Fußballnationalmannschaft neben dem Fußballtrainer Sepp Herberger auch immer Adi Dassler auf der Trainerbank. Ich kann mich gut an das Buch über die Fußball-WM 1958 in Schweden erinnern, welches in unserer Familie kursierte und interessiert gelesen wurde, da wir zu dieser Zeit keinen Fernseher hatten. dort las und sah ich auch zum ersten Mal jenen Adi Dassler. Ihm hat der deutsche Fußball und vor allem der DFB unglaublich viel zu verdanken. Bis heute.
https://www.adidassler.org/de/leben-und-werk/chronik
Adidas - von Adi und seinem Bruder Rudolf (später PUMA) gegründet - zahlt dem DFB zurzeit jährlich 50 Millionen dafür, dass es den DFB ausrüsten darf - und das pinke Trikot für die EM ist der absolute Renner. Und nun kommt Nike daher und bietet 50 Millionen mehr ohne zu wissen, ob der DFB in Zukunft überhaupt noch ein Werbefaktor sein wird. Wie auch immer. Geld ist nicht alles. Wir einfachen aber echten Fußballfans seit Kindesbeinen an, die wir Fußball auf der Kuhweide, dem Bolzplatz und den sandigen Straßen wegen des Fußballs gespielt haben, aber auch viele Fußballgrößen hierzulande, sind entsetzt.
Und so, wie bei der WM in Katar kein gutes Karma über DFB-Auswahl schwebte, so ist es auch diesmal.
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https://www.adidassler.org/de/leben-und-werk/chronik
Weit vor der Gründung von adidas und Puma hatten die Gebrüder Dassler Sportschuhe hergestellt. Doch ging es ihnen dabei nie um das "Politische" und Adi hielt von den Nazis absolut nichts. Sein einziges Ziel war es, Sportler zu unterstützen, völlig unabhängig von ihrer politischen, religiösen oder ethnischen Herkunft. Dass er 1936 in Berlin, vor den Augen der NS-Führung, den Afroamerikaner Jesse Owens mit Schuhen der Gebrüder Dassler ausstattete, zeugt von Adis politischer Distanz.
Bereits zu Beginn der 1940-Jahre waren die Brüder über geschäftliche Angelegenheiten unstimmig. Für Adi (später adidas) stand die Schuhentwicklung an oberster Stelle, bei seinem Bruder (später Puma) der Gewinn und die Profitabilität des Unternehmens.
Am 28.10.1943 gab Albert Spee den »Erlaß über die Aufgabenverteilung in der Kriegswirtschaft« aus. Die Anordnung führte noch am selben Tag zur Stilllegung der Gebrüder Dassler Sportschuhfabrik. Adi verdächtigte Rudolf, die Stilllegung veranlasst zu haben, um damit Adis Einberufung in den Krieg zu bewirken. Jetzt wurden die Maschinen und das Personal der Gebrüder Dassler für die Rüstungsproduktion umfunktioniert. Im Auftrag lokaler Unternehmen stellten Adi und seine Angestellten von November 1943 bis Kriegsende Einzelteile für die Rüstungsindustrie her.
Im Entnazifizierungsverfahren nach dem Krieg wurde Adi Dassler zunächst als »belastet« eingestuft und enteignet. Doch dann gelang es ihm zu beweisen, dass er nie politisch aktiv gewesen war. Zum Glück machten eine Vielzahl von Mitarbeitern sowie angesehene Mitbürger Herzogenaurachs Aussagen, die ihn entlasteten. Ein Freund Adis mit jüdischer Abstammung sagte eidesstattlich aus, dass ihn Adi bei sich aufnahm und vor den Nationalsozialisten schützte.
Dank seiner fachlichen Kompetenz wurde Adi Dassler seit 1950 ständiger Begleiter und Berater der deutschen Fußball-Nationalmannschaft. Als »Schuster der Nation« hörte er sich die Schuhsorgen und Vorschläge der Spieler an und beriet sie vor jedem Spiel bei der Wahl der richtigen Stollen, um das Schuhwerk auf das Wetter und die Platzverhältnisse abzustimmen.
Legendär wurde der Satz des Bundestrainers Sepp Herberger: „Adi, stolle auf!“ Im Endspiel der Weltmeisterschaft 1954 in der Schweiz trat Deutschland gegen den Favoriten Ungarn an. Zur Halbzeit schraubte Adi längere Stollen auf. Die deutschen Spieler behielten auf dem lehmigen, rutschigen Boden festen Stand und ihre langen Stollen kamen sauber aus dem Rasen heraus, während an den kurzen, nicht auswechselbaren Stollen der Ungarn der Dreck kleben blieb und deren Schuhe noch schwerer machte, als sie ohnehin schon waren. Die deutsche Elf gewann mit 3:2 Toren - das Spiel ging in die Geschichte als das Wunder von Bern ein. Für adidas waren die auswechselbaren Schraubstollen der endgültige Durchbruch.
Seine bekanntesten Innovationen: die stetige Weiterentwicklung der Schraubstollen für Fußballschuhe, Laufschuhe mit auswechselbaren Dornen für Leichtathleten, Nylonsohlen für Fußballschuhe sowie Nylonhalbsohlen, die eine deutliche Gewichtseinsparung ermöglichten. Adi widmete sich nie nur der Funktionalität seiner Sportschuhe, er hatte immer auch ein Auge auf deren Gewicht. Seit Anbeginn unterschieden sich seine Schuhe durch Geschmeidigkeit und Leichtigkeit von jenen der Konkurrenz.
Schon in den frühen 1960er-Jahren hatte Adi begonnen, die Weiterentwicklung von Spitzensportschuhen in enger Zusammenarbeit mit Sportärzten und Orthopäden in Angriff zu nehmen. Dabei entwarf er auch Spezialanfertigungen für verletzte Fußballspieler und Leichtathleten. Uwe Seelers maßgeschneiderter Fußballschuh mit Fersenpolsterung und zusätzlicher Schnürung im Fersenbereich, ist wohl das berühmteste Beispiel. Ohne diesen Spezialschuh, den er 1966 im legendären Wembley-Spiel gegen England trug, hätte Seeler gar nicht spielen können, denn er hatte sich zuvor schwer an der Achilles-Sehne verletzt. Adi bewahrte ihn mit seinem Spezialschuh vor dem vorzeitigen Aus.