Echte Demokratie ist nichts Statisches, sondern muss plastisch (formbar) sein - Zu Ostern: statt Cannabis, lieber die "Charta der bĂŒrgerlichen Grundrechte" ...
Servus Ravensburg vom 21. MĂ€rz 2024
Heute, am 21. MĂ€rz 2024, steht Ravensburg auf fĂŒr "Demokratie", steht auf fĂŒr "Zusammenhalt". Vor rund einer Woche fragte mich ein Leser dieses Blogs "Servus Ravensburg" -->"WofĂŒr steht Ravensburg eigentlich?" was wohl mehr eine Suggestivfrage war. Jedenfalls gibt es in Ravensburg keinen "Zusammenhalt" zwischen jenen so meine ich - die in den drei RathĂ€usern residieren und jenen, die als FuĂvolk an ihnen tĂ€glich vorbeilaufen, sondern Zusammenhalt gibt es nur zwischen denen, die das Geld und die Macht haben. Und was die Demokratie anbelangt ...
... Zeitgenossen wie mir, wird von auĂen oft vorgeworfen, ich solle doch froh sein, in einer Demokratie leben zu dĂŒrfen und ich solle doch aufhören, an ihr rumzumeckern. Und dann kommen die Totschlag-Phrasen wie, "oder möchtest du gerne in Russland leben" - oder: "dann geh' doch zu Netto Nordkorea" ... und Ăhnliches.
Da ist was dran, nur eben umgekehrt. Denn gĂ€be es das deutsche Grundgesetz nicht, und gĂ€be es das oberste Bundesverfassungsgericht *) ebenso nicht, davon bin ich ĂŒberzeugt: die von uns "bekreuzigten" Abgeordneten - von Berlin bis Stuttgart und der Kommune vor Ort - wĂŒrden allzu gerne monarchistisch und diktatorische regieren und tun es ja auch schon in AnsĂ€tzen, wie wir es tĂ€glich erleben. Ăber die HĂ€lfte der BRD-BĂŒrger/innen wollen die deutsche Kriegsbeteiligung im Osten NICHT; und niemand unter den BĂŒrger/innen wollte die SchlieĂung des Bad Waldseer Krankenhauses und vieler anderer zwischen Eckernförde und Bodensee; und die groĂe Mehrheit der Ravensburger wollte die sterile Umwandlung des "Gespinstmarktes" NICHT, wollte den Abriss der "Villa Kengott" NICHT, wollte ... NICHT.
Womöglich war der Parlamentarismus mal eine gute Sache - ist er aber selbst nach {halbherziger] Ăberzeugung der Regierenden nicht mehr - weshalb die BĂŒrgerrĂ€te eingefĂŒhrt wurden, welche aber nur eine beratende Funktion haben und die letztlich genauso behandelt werden wie du und ich, wenn wir bei unseren Parlamenten (Bund, Land, Kommune) eine Petition einreichen - deren AusgĂ€nge einer Lotterie gleichkommen.
Echte Demokratie setzt echte Partizipation des BĂŒrgers voraus - auch und vor allem nach dem Kreuz/den Kreuzen an der Wahlurne. Demokratie ist nichts Statisches, sondern muss (!) von PlastizitĂ€t, von der Formbarkeit ĂŒber einen Zeitraum von vier (Bund), fĂŒnf (Land, Kommune) und acht (LandrĂ€te, BĂŒrgermeister) geprĂ€gt sein, geprĂ€gt werden. Doch leider ist dem in der RealitĂ€t nicht so. Dein und mein "Kreuz" bei der letzten Wahl, macht uns fĂŒr die darauffolgenden Jahre (4, 5, 8) ganz und gar abhĂ€ngig vom "Gewissen" des/der Abgeordneten, von dessen/deren persönlicher Ăberzeugung und von der Taktik seiner/ihrer Partei. Unsere Mitsprache ist da nicht gefragt!!
Und ehrlich gesagt, wĂ€re es sicher vielen von uns einfachen BĂŒrger/innen lieber, zu Ostern 2024 (1. April) zwischen den bunten Eiern eine von unseren Politikern ernst gemeinte "Charta der bĂŒrgerlichen Grundrechte" vorzufinden, als drei "Cannabis-Pflanzen", die wir zu Vernebelung der Demokratie weiterpflegen dĂŒrfen, oder?
*) So eben erreichte mich eine Pressemitteilung von "Hungern, bis ihr ehrlich seid". In dieser PM geht es genau um das, was ich hier beschrieben habe.
"Sehr geehrte Pressevertreter:innen,
die Kampagne "Hungern bis ihr ehrlich seid" wird am Sonntag, 24. MĂ€rz 2024,
ab 10 Uhr, eine Mahnwache vor dem Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe
durchfĂŒhren.
Das BĂŒndnis erinnert anlĂ€sslich des dritten Jahrestages des Beschlusses
des Bundesverfassungsgerichts zum Klimaschutzgesetz an die bisher
ausgebliebene gesetzliche Umsetzung einer verfassungskonformen
Klimapolitik.
In unseren Augen kann das Bundesverfassungsgericht als Mahnmal fĂŒr die
Unehrlichkeit der deutschen Klimapolitik angesehen werden. Deshalb
wollen wir genau an diesem Ort ein eindrĂŒckliches Zeichen fĂŒr mehr
Ehrlichkeit setzen."