DB und GDL verhandeln wieder - kein Streik mehr in Sicht ...
Fahrgäste der Deutschen Bahn können langsam Hoffnung schöpfen. Weitere Streiks der Lokführergewerkschaft GDL soll es erst mal nicht geben.
Durchatmen bei Fahrgästen der Deutschen Bahn: Nach zwei weiteren Streiks der Lokführergewerkschaft GDL innerhalb von zwei Wochen verhandeln beide Seiten in dem seit Monaten schwelenden Tarifkonflikt wieder miteinander. "Beide Parteien sind zuversichtlich, in der nächsten Woche ein Ergebnis mitteilen zu können", schrieb die Bahn am Samstag. Die GDL sehe bis dahin von weiteren Streiks ab. "Zu vielen Themen wurde eine Verständigung erreicht", hieß es bei der Bahn.
Die Gespräche finden laut Mitteilung hinter verschlossenen Türen statt. Über den weiteren Verhandlungsstand sei Stillschweigen vereinbart worden. "Die Verhandlungen sind intensiv, aber konstruktiv", so die Bahn.
Zuletzt saßen beide Seiten im Februar für mehrere Wochen unter Ausschluss der Öffentlichkeit zusammen, um zu einer Lösung in dem Tarifkonflikt zu kommen. Vermittelt hatten in dieser Phase der frühere Bundesinnenminister Thomas de Maizière sowie Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (beide CDU). Ob die beiden auch in dieser Verhandlungsrunde wieder als Moderatoren auftreten werden, blieb zunächst unklar.
Dieses Mal soll es sich trotz der Möglichkeit ebenfalls nicht um eine formale Schlichtung handeln. Diese lehnt insbesondere die GDL bisher ab. Bei einer solchen würden beide Seiten zuvor eine Schlichtungsvereinbarung treffen. Häufig geht damit einher, dass ein Schlichterspruch für beide Seiten bindend ist. Für den Kompromissvorschlag, den de Maizière und Günther in der jüngsten Verhandlungsrunde gemacht hatten, galt das nicht. Die Gewerkschaft wollte diesem Vorschlag jedoch nicht folgen.
Entscheidender Punkt der Verhandlungen war zuletzt der Streit über eine von der GDL geforderte Arbeitszeitreduzierung für Schichtarbeiter von 38 auf 35 Wochenstunden bei gleichbleibendem Gehalt. Die Bahn hatte sich bereit gezeigt, die Arbeitszeit auf 36 Stunden ohne finanzielle Einbußen in zwei Schritten bis 2028 abzusenken. GDL-Chef Claus Weselsky ließ sich darauf aber nicht ein.