🚩Aktualisiert: Pietätloses Vorgehen der OSK zwecks Zusammenarbeit mit dem "Medizin-Campus Bodensee" ...
Eine Krankenkasse hat mögliche Unregelmäßigkeiten bei Abrechnungen am Klinikum Friedrichshafen gemeldet. Das bestätigte die Staatsanwaltschaft Ravensburg.
Erst am Mittwoch gab der für das Krankenhaus zuständige Medizin Campus Bodensee bekannt, dass ein Chefarzt auf eigenen Wunsch freigestellt wurde. Am Donnerstag bestätigte die Staatsanwaltschaft, dass sich eine Krankenkasse wegen möglicher Unregelmäßigkeiten bei Abrechnungen gemeldet habe. Neues zu Ermittlungen der Staatsanwaltschaft am Krankenhaus Friedrichshafen00:43 Min
Die AOK Stuttgart habe der Staatsanwaltschaft in Ravensburg eine sogenannte Verdachtsmitteilung geschickt, erklärt eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft Ravensburg auf SWR-Anfrage. Die Krankenkasse verweise darauf, dass es möglicherweise bei den Abrechnungen der Klinik in Friedrichshafen Unregelmäßigkeiten gegeben habe. Es handelt sich noch nicht um eine Anzeige. Die Staatsanwaltschaft werde den Verdacht trotzdem prüfen.
Die Staatsanwaltschaft Ravensburg ermittelt aktuell am Friedrichshafener Klinikum gegen fünf ehemalige und derzeit aktive Ärztinnen und Ärzte, darunter den inzwischen auf eigenen Wunsch freigestellten Chefarzt. Im Raum stehen Vorwürfe wie fahrlässige Tötung, unterlassene Hilfeleistung und Abrechnungsbetrug.
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Von Stefan Weinert
Verehrte Leserschaft,
heute Nacht (11.3.24) bringt die hiesige "Schwäbische Zeitung" einen Artikel, welcher wie folgt lautet: OSK will ruinösen Wettbewerb mit Friedrichshafen beenden. Unter anderem heißt es in dem Bericht:
"Jahrzehntelang waren die Ravensburger Oberschwabenklinik (OSK) und der Medizin-Campus Bodensee (MCB, früher Klinikum Friedrichshafen) erbitterte Konkurrenten. Doch die prekäre Finanzsituation im Gesundheitswesen zwingt zu einer engeren Zusammenarbeit und besseren Absprachen über das medizinische Angebot."
Nun soll ja eine gute Zeitung seine Leserschaft über die aktuellen Ereignisse und Entwicklungen in der Gesellschaft auch zeitnah informieren. Deshalb gilt mein Unverständnis und auch Zorn (!) eigentlich den Verantwortlichen der hiesigen OSK, von der die Fusionswünsche ausgehen.
Ende November 2023/1.Dezember 2023 - also vor 3 1/2 Monaten - hatte sich eine hoch engagierte Ärztin des MCB das Leben genommen, respektive - so berichten es einige Medien - "vermutlich Suizid begangen". Doch die Untersuchungen durch Gutachter zu diesem wo möglichen skandalösen Vorfall und seiner Entstehungsgeschichte, sind längst noch nicht abgeschlossen. Das sollte eigentlich Ende März 2024 - also in drei Wochen - so weit sein. Aber - so heißt es in den Zeitungen - die Untersuchungen werden sich wegen Zeugenbefragungen und andere Dinge noch weitere Monate hinziehen.
Das Todesopfer hatte zu Lebzeiten mehrmals Vorwürfe gegen fünf Mediziner des MCB erhoben - vom Verdacht der fahrlässigen Tötung bis zum Anfangsverdacht des Abrechnungsbetrugs, und wegen des Verdachts ärztlicher Fehlbehandlungen mit den Tatbeständen der Körperverletzung und unterlassene Hilfeleistung.
In der BILD heißt es, dass die Ärztin fünf Wochen nach ihrer Beförderung ihre Kündigung erhielt. Sie erfuhr davon am Telefon und nahm daraufhin eine Überdosis von Schlaftabletten ... Woanders heißt es, der entscheidende Chefarzt des Klinikums in Friedrichshafen sei immer noch im Amt. Ihm hatte die nun für immer schweigende mutige Frau einst schwere Vorwürfe wegen "Komplikationen" gemacht.
Wie kann man/frau - so frage ich als humanistisch gesinnter Blogger und Bürger - bei den noch so offenen Fragen, welche um den Tod der Ärztin im Raum des Entsetzens stehen, mit einem Klinikum und womöglich auch noch mit den unter Verdacht stehenden Ärzten über eine unionale Arbeit verhandeln? Ja, allein schon das Nachdenken darüber verbietet sich meiner Meinung nach!
Aber wieder einmal spielt das Geld eine entscheidende Rolle, welches angeblich einen Zwang zum sofortigen Handeln ausübt - Ethik? Moral? Anstand? Sensibilität gegenüber den Hinterbliebenen und geschockten Kolleg/innen? Fehlanzeige. So jedenfalls stellt es sich mir da. Kann man/frau denn damit nicht noch drei oder fünf Monate warten, bis klar ist, ob die schweren Vorwürfe der Ärztin berechtigt waren? Ja, man/frau muss es tun!
Ich kann nur hoffen - unter der Prämisse der heutigen Berichterstattung der "Schwäbischen" - dass Gesundheitsminister Lucha das Ganze erst einmal stoppt, und auch die beiden Landräte und der Ravensburger Kreistag zum Abwarten raten. Denn nehmen wir mal an, die Vorwürfe der Verstorbenen bestätigen sich ganz oder teilweise ... doch das scheint der OSK wohl egal zu sein, auch wenn der Ruf beider Kliniken dann ruiniert wäre. Und da sage noch einer/eine, bei der OSK sei jetzt - nach all den (auch kontextualen) Skandalen - alles okay. Ich persönlich sehe das ein wenig anders.
Google-Anfrage vom 11. März 2024; 22:09 Uhr
Sonntag, 10.03.2024, 16:56
Ende November begeht eine Ärztin in Friedrichshafen Suizid, nachdem sie auf Missstände in dem Klinikum hingewiesen hat. Jetzt ermittelt die Staatsanwaltschaft - geht aber von langen Ermittlungen aus.
Nach schweren Vorwürfen gegen Klinikärzte des Medizin Campus Bodensee (MCB) in Friedrichshafen dauern die Ermittlungen an. Derzeit würden weitere Beweismittel sichergestellt und ausgewertet, sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft am Freitag.
Staatsanwaltschaft ermittelt gegen mehrere Mediziner von KlinikDie Vorwürfe gegen die fünf Mediziner reichen demnach vom Verdacht der fahrlässigen Tötung bis zum Anfangsverdacht des Abrechnungsbetrugs. Es werde auch wegen des Verdachts ärztlicher Fehlbehandlungen mit den Tatbeständen Körperverletzung und unterlassene Hilfeleistung ermittelt.
Im nächsten Schritt würden Zeugen befragt, danach würden wahrscheinlich Gutachten von Sachverständigen nötig, sagte die Sprecherin der Staatsanwaltschaft. Mit schnellen Ergebnissen sei nicht zu rechnen. „Es wird eher Monate dauern“, sagte die Sprecherin.
Oberärztin wies vor Tod auf Missstände hinDie ersten Vorermittlungen sind den Angaben zufolge nach dem Suizid einer Oberärztin des Klinikums Ende November in Gang gekommen, die auf die Missstände hingewiesen hatte. „Es bestätigt sich, was meine Mandantin sehr ausführlich recherchiert und mir vorgelegt hat“, sagte ihr Anwalt Detlef Kröger am Freitag. Er ist nach eigenen Angaben durch die Erben der Frau weiterhin beauftragt.
In einer Mitteilung erklärte die Einrichtung am Donnerstag, dass gegen fünf ehemalige und aktive Ärztinnen und Ärzte des Klinikums ermittelt werde. „Wir arbeiten hier selbstverständlich mit polizeilichen Ermittlern zusammen und stellen alle gewünschten Daten und Unterlagen zur Verfügung“, teilte eine Sprecherin mit. Bis zum Abschluss des Verfahrens gelte weiter die Unschuldsvermutung.